TU Berlin - Medieninformation Nr. 102 - 15. Juni 1995

Eine Würdigung aus der Industrie für hervorragende wissenschaftliche Leistungen

Zwei junge Wissenschaftler der TU Berlin erhalten den Carl-Ramsauer-Preis


Für ihre hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen, die sie in ihren Doktorarbeiten erbracht haben, wurden Dr. Martin Kröger und Dr. Mark-Matthias Bakran von der Technischen Universität Berlin mit dem Carl-Ramsauer-Preis der AEG Daimler-Benz Industrie ausgezeichnet.

Dr. Martin Kröger vom Institut für Theoretische Physik hat sich mit dem Fließverhalten von Polymeren auseinandergesetzt. Polymere sind Substanzen, die aus großen Molekülen bestehen, welche sich wiederum aus sehr vielen "Monomeren" (das sind einfache Moleküle) zusammensetzen. Polymere kommen nicht nur in der Natur vor, sondern auch in Kunststoffen wie z.B. Plastik. In seiner Dissertation über "Theorie und Simulation zur Rheologie und Struktur von Polymerflüssigkeiten" hat Martin Kröger die bei einer Strömung auftretenden strukturellen Veränderungen bei Polymeren beobachtet. Mit aufwendigen Computer-Simulationen hat er einen wichtigen Beitrag geleistet zur Erfassung des komplizierten Vorgangs, der in einer Polymerflüssigkeit abläuft während diese selber fließt. Betreut wurde er dabei von Prof. Dr. Siegfried Hess am Institut für Theoretische Physik der TU Berlin.

Martin Kröger ist 1965 in Rheinhausen (heute Duisburg) geboren. 1985 begann er mit dem Physikstudium an der TU Berlin, das er 1991 abschloß. Kurze Zeit später begann er mit seiner Promotion. Seit 1993 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theoretische Physik der TU Berlin.

Dr. Mark-Matthias Bakran behandelte in seiner Dissertation "Die Serienschaltung von GTO-Thyristoren in Hochleistungs-Umrichtern" ein aktuelles Problem der Hochleistungselektronik. In der Arbeit geht es um die Leistungssteigerung von Umrichtern, die mit Abschaltthyristoren (GTO - "Gate Turn Off") ausgerüstet sind. Mark-Matthias Bakran hat für das Problem der gleichmäßigen Spannungsaufteilung einen lernfähigen Regler entwickelt, der für die gleichmäßige Aufteilung der Spannung sorgt. Neben Entwurf und Erprobung dieses Reglers hat er auch die Randbedingungen für dessen praktische Anwendung erarbeitet. Der lernfähige Regler von Mark-Matthias Bakran wurde zum Patent angemeldet. Die Arbeit entstand am Institut für Allgemeine Elektrotechnik der TU Berlin und wurde von Prof. Dr. Manfred Michel betreut.

Mark-Matthias Bakran ist 1968 in Kassel geboren. Nach dem Abitur begann er 1988 mit dem Studium der Elektrotechnik an der Technischen Universität Berlin. 1992 schloß er sein Studium ab, nachdem er vorher seine Diplomarbeit an der University of Surrey in England geschrieben hat. Seit 1993 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Manfred Michel am Institut für Allgemeine Elektrotechnik.

Beide Preisträger sind für ihre erfolgreichen Arbeiten nicht das erste Mal geehrt worden. Der Physiker Dr. Martin Kröger erhielt im letzten Jahr den Kurt-Überreiter-Preis vom Berliner Ver

band für Polymerforschung e.V. (s. Medieninformation Nr. 19 vom 6. Februar 1995) und der Elektrotechniker Dr. Mark-Matthias Bakran wurde in diesem Jahr mit dem Krone-Preis ausgezeichnet, der ihm auf der Jahresversammlung der Freunde der Technischen Universität Berlin verliehen wurde (s. Medieninformation Nr. 66 vom 24 April 1995).

Der Carl-Ramsauer-Preis wurde in diesem Jahr bereits zum siebenten Mal durch die AEG Daimler-Benz Industrie an junge Wissenschaftler/innen aus dem naturwissenschaftlichen-technischen Bereichen vergeben. Ausgezeichnet mit dem Preis wurden jeweils zwei Wissenschaftler/innen von der Technischen Universität Berlin und der Freien Universität Berlin, von denen jede(r) ein Preisgeld in Höhe von 10.000 DM erhielt.

Der Forschungspreis ist nach dem ersten Leiter des AEG Forschungsinstituts, Prof. Dr. Carl Ramsauer, benannt, einem bedeutenden Experimentalphysiker. Die AEG will mit dem Preis ihre enge Verbundenheit mit der wissenschaftlichen Arbeit in Berlin unterstreichen.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Wolfgang Krug, Technische Universität Berlin, Technologietransfer (WTB), Tel.. 030/314-21459.

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