TU Berlin - Medieninformation Nr. 106 - 15. Juni 1995

Elektrotechniker sind beim schnellen und erfolgreichen Studium an der Spitze

Verleihung des "Erwin-Stephan-Preises" an hervorragende Absolventen der TU Berlin


Seit 1991 wird zweimal jährlich der "Erwin-Stephan-Preis" an Absolventinnen und Absolventen der TU Berlin vergeben. Der Preis soll den Gewinnern die Finanzierung eines Studien- oder Forschungsaufenthaltes im Ausland erleichtern. Um in den Genuß des Preisgeldes von jeweils 8.000 DM zu kommen, müssen die Bewerber und Bewerberinnen überdurchschnittliche Prüfungsnoten bei einer außerordentlich kurzen Studiendauer vorweisen.

Der "Erwin-Stephan-Preis" wird von der "Helene-und-Erwin-Stephan-Stiftung" vergeben. Diese war von der TU Berlin gegründet worden, nachdem 1988 Helene Stephan auf Wunsch ihres zuvor verstorbenen Mannes, Erwin Stephan, die Hälfte des gesamten Wertpapierbesitzes der Universität vermacht hatte. Erwin Stephan hatte 1955 die Ehrendoktorwürde der TU Berlin verliehen bekommen.

Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung werden die jüngst ermittelten dreizehn Preisträger von dem Präsidenten der TU Berlin, Prof. Dr. Dieter Schumann, ausgezeichnet. Wir möchten Sie hiermit herzlich zu dieser Veranstaltung einladen:

Zeit: Montag, 26. Juni 1995, 16.00 Uhr

Ort: Hauptgebäude der TU Berlin, Raum H 1036, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin

Für die jetzige, achte Preisverleihung hatten sich 52 Absolventen/innen beworben. Die ersten dreizehn gehören nun entsprechend einer Ranking-Liste zu den Auserwählten. Diese Liste berechnet sich nach der individuellen Abweichung der Studiendauer und der Abschlußnote vom Durchschnitt des jeweiligen Studienganges. Die meisten der Preisträger - nämlich acht - kommen aus den neuen Bundesländern. Sieben der Preisträger sind Absolventen des Studienganges Elektrotechnik. Leider ist auch bei dieser Preisverleihung keine Absolventin unter den Preisträgern, da sich keine der sechs Bewerberinnen unter den ersten dreizehn plazieren konnte.

Die Preisträger in alphabetischer Reihenfolge:

Dipl.-Ing. Michael Burth, geboren am 21.1.1968 in Kleinmachnow, studierte zehn Semester Elektrotechnik an der TU Berlin und lag damit fünf Semester unter dem Durchschnitt. Seine Abschlußnote lautete "sehr gut". Seit Anfang des Jahres ist er als Doktorand in einem Drittmittelprojekt am Institut für Allgemeine Elektrotechnik der TU Berlin tätig. Mit dem Preis hofft Michael Burth, sich einen Forschungsaufenthalt in Großbritannien oder den USA finanzieren zu können.

Dipl.-Kaufmann Stephan Dreyhaupt, am 23.3.1966 in Gera geboren, schloß sein Studium mit der Note "sehr gut" ab. Er benötigte acht Semester für sein Studium der Betriebswirtschaftslehre. Das sind drei Semester weniger als der Durchschnitt. Der Berufswunsch von Stephan Dreyhaupt ist, später in internationalen Organisationen zu arbeiten. Dafür studiert er seit September vergangenen Jahres an der John Hopkins University Bologna/Washington D.C. (USA) das Fach "Internationale Beziehungen". Mit dem Preis kann Stephan Dreyhaupt das letzte der beiden Studienjahre finanzieren, nachdem er das erste durch ein Stipendium finanzieren konnte.

Dipl.-Mathematiker Jürgen Klüners ist mit seinem Geburtsdatum, 1.8.1970 in Meerbusch, der jüngste Preisträger. Für sein Mathematik-Studium benötigte er mit neun Semestern fünf weniger als der Durchschnitt an der TU Berlin. Er erreichte die Gesamtnote "sehr gut". Jürgen Klüners möchte demnächst in der Arbeitsgruppe "Algorithmische Algebra und Zahlentheorie" von Prof. Dr. Michael Pohst am Fachbereich Mathematik der TU Berlin promovieren. Einen Auslandsaufenthalt in den USA könnte er sich in diesem Zusammenhang als sehr sinnvoll vorstellen.

Dipl.-Ing. Carsten Knobel, geboren am 11.1.1969 in Marburg/Lahn, hat das Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der TU Berlin nach neun Semestern abgeschlossen. Damit konnte er den Durchschnitt in diesem Fach um vier Semester unterbieten. Er brachte es auf die Abschlußnote "sehr gut mit Auszeichnung". Das nächste Ziel von Carsten Knobel ist die Promotion am Lehrstuhl für Investition und Finanzierung (Prof. Dr. Klaus Serfling) des Instituts für Betriebswirtschaftslehre der TU Berlin. Im Rahmen der Promotion möchte er für etwa ein halbes Jahr in die USA gehen, vorzugsweise an das Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Der am 5.3.1967 in Hennigsdorf geborene Dipl.-Ing. Marc Kraft hatte insgesamt das beste Ergebnis aller Bewerber. Er absolvierte sein Maschinenbau-Studium innerhalb von neun Semestern an der TU Berlin und lag so sechs Semester unter der durchschnittlichen Studiendauer in dem Fach. Sein Studium schloß er mit dem Prädikat "sehr gut mit Auszeichnung" ab. Zur Zeit arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Feinwerktechnik und Biomedizinische Technik der TU Berlin.

Das Studium der Betriebswirtschaftslehre von Dipl.-Kaufmann Adrian Krüger, geboren am 8.4.1965 in Berlin, dauerte lediglich sieben Semester. Die durchschnittliche Studiendauer für das Fach an der TU Berlin liegt bei elf Semestern. Er beendete das Studium mit der Note "gut". Von September diesen Jahres an wird er sich im Rahmen des Programmes "Sprachkurs und Praktikum" der Carl-Duisberg-Gesellschaft sechs Monate in Japan aufhalten, um sich auf seine spätere Promotion vorzubereiten. Das Preisgeld ist für Adrian Krüger ein willkommener Zuschuß für die notwendigen Eigenmittel für seinen Japanaufenthalt.

Dipl.-Ing. Thuyen Le, geboren am 27.2.1967 in Saigon/Vietnam, benötigte für sein Studium der Elektrotechnik mit elf Semestern vier weniger als der Durchschnitt in dem Fach. Er kann einen Abschluß mit dem Prädikat "sehr gut mit Auszeichnung" vorweisen. Seit 1982 lebt Thuyen Le nach seiner Flucht aus Vietnam in Deutschland, wo er sich nach Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife an der TU Berlin einschrieb. Seit Ende 1994 arbeitet er als Design-Ingenieur im Entwicklungszentrum für Mikroelektronik der Siemens AG in Düsseldorf. Thuyen Le beabsichtigt, den Preis für einen Forschungsaufenthalt in den USA im Rahmen seiner geplanten Promotion zu verwenden.

Der am 15.6.1969 in Chungnam/Südkorea geborene Dipl.-Ing. Te-Won Lee absolvierte sein Studium der Elektrotechnik in acht Semestern bei einer durchschnittlichen Studiendauer von fünfzehn Semestern. Die Abschlußnote lautet "sehr gut". Te-Won Lee arbeitet derzeit bei der Max-Planck-Gesellschaft für fehlerfreies Rechnen in Potsdam an seiner Promotion. Das Preisgeld möchte er nutzen, um einen Aufenthalt in Berkeley/USA zu finanzieren, damit er Forschungsarbeiten in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. A. Zakhor (University of California at Berkeley) und Prof. Dr.-Ing. Reinhold Orglmeister (Institut für Elektronik der TU Berlin) zu Ende bringen kann.

Dipl.-Ing. Ralf Lorch, geboren am 24.1.1970 in Berlin, benötigte für sein Studium der Elektrotechnik an der TU Berlin zehn Semester - bei einem Durchschnitt von fünfzehn Semestern. Das Prüfungsergebnis lautete "sehr gut mit Auszeichnung". Zur Zeit ist Ralf Lorch als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr.-Ing. Gerhard Mönich am Institut für Hochfrequenztechnik der TU Berlin tätig und strebt die Promotion an. Der Preis soll ihm ein Aufenthalt in der Schweiz oder in den USA bei einer im Bereich elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) tätigen Firma ermöglichen.

Dipl.-Ing. René Marzillger, am 21.9.1968 in Berlin geboren, schloß sein Elektrotechnik-Studium mit dem Prädikat "mit Auszeichnung" ab und erreichte mit einem Zensurendurchschnitt von 1,0 die beste Note aller Preisträger. Für sein Studium benötigte der ausgebildete Eletronikfacharbeiter zehn Semester, fünf weniger als der Durchschnitt. Um die finanziellen Voraussetzungen für eine spätere Promotion zu schaffen, arbeitet René Marzillger zur Zeit in der Softwareentwicklung bei der Firma SAP AG Walldorf/Baden. Im Rahmen der Promotion wäre eine Universität oder Forschungseinrichtung in den USA, Großbritannien oder Japan sein bevorzugtes Ziel eines künftigen Auslandsaufenthaltes.

Dipl.-Ing. Olaf Otto erblickte am 7.11.1968 in Neustrelitz das Licht der Welt. Er war in dem Studiengang Energie- und Verfahrenstechnik mit acht Semestern Studiendauer fünf Semester schneller als der Durchschnitt. Er bestand die Abschlußprüfungen insgesamt mit "sehr gut mit Auszeichnung". Den Preis möchte Olaf Otto für einen Studienaufenthalt im Ausland nutzen. Als mögliche Studienorte gibt er die ETH Zürich oder die TU Budapest an.

Dipl.-Ing. Igor Stolz, geboren am 13.12.1968 in Berlin, bestand seine Abschlußprüfung im Studiengang Elektrotechnik nach zehn Semestern mit "sehr gut mit Auszeichnung". Mit dem Preis möchte Igor Stolz seine betriebswirtschaftliche Weiterbildung finanzieren. Dazu will er an dem Institut Européen d'Administration des Affaires (INSEAD) im Fontainebleau, Frankreich in ein Master of Business Administration (MBA)-Programm einsteigen.

Dipl.-Ing. Dirk Vietzke, geboren am 9.5.1969 in Halle, erreichte das zweitbeste Ergebnis aller Bewerber. Er benötigte für sein neunsemestriges Elektrotechnikstudium sechs Semester weniger als der Durchschnitt und erzielte die Prüfungsnote "sehr gut mit Auszeichnung". Seit Februar 1995 ist Dirk Vietzke wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Forschungsprojekt am Fachbereich Elektrotechnik der TU Berlin. Er plant, mit dem Preis seine derzeitigen Forschungen an der ETH Zürich auf dem Gebiet der numerischen Simulationsrechnungen voranzutreiben.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dr. Alfred Heilhecker, Planer für Lehre und Studium der TU Berlin, Tel. 030/314-25485.

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