TU Berlin - Medieninformation Nr. 165 - 31. Oktober 1995

Ehrendoktorwürde der TU Chemnitz-Zwickau für Prof. Dr. Reichl


Die Technische Universität Chemnitz-Zwickau verleiht am 2. November 1995, an Prof. Dr.-Ing. Herbert Reichl vom Institut für Mikroelektronik der Technischen Universität Berlin die Ehrendoktorwürde.

Prof. Reichl erhält die Auszeichnung für seine wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Mikrosystemtechnik und für seine Erfolge auf dem Gebiet des Wissenschaftsmanagements. Geehrt wird er aber auch für sein außerordentliches Engagement um die wissenschaftliche Förderung im Bereich der Mikrosystemtechnik im Osten Deutschlands und besonders an der Universität Chemnitz. "Nach der deutschen Wiedervereinigung war es Herrn Prof. Reichl zu danken, daß er in beispielhafter Weise Forschungsgruppen aus dem Osten Deutschland in die von ihm geleiteten Projekte einbezog und damit den Fortbestand durchaus hoffnungsvoller Forschungslinien der Neuen Bundesländer sichern half" heißt es in der Laudatio.

Bei diesen Projekten, die Herbert Reichl an der TU Berlin durchführt, geht es u.a. um den Einsatz neuer Werkstoffe für die Aufbau- und Verbindungstechnik. Ein weiteres Gebiet ist die Computer-Simulation von Mikrosystemen und Arbeiten zu Selbsttests in Mikrosystemen.

Er betrachtet jedoch nicht nur das "Mikroprodukt" an sich, sondern geht bei seiner wissenschaftlichen Arbeit noch darüber hinaus, indem er im Sinne einer ganzheitlichen Systembetrachtung auch die produktionsnahen Fertigungstechnologien und deren Einführung mit einbezieht.

Herbert Reichl, 1945 in München geboren, studierte Elektrotechnik an der Technischen Universität München und promovierte dort 1974. Von 1974 bis 1981 arbeitete er am Fraunhofer-Institut für Festkörpertechnologie in München und leitete ab 1978 die Abteilung für Systemtechnik und Spezialbauelemente. Hier befaßte er sich mit Problemen der Sensorik und dem Anschluß von Sensoren an Mikrorechner. 1981 folgte er einem Ruf an die Fachhochschule München, wo er maßgeblich an dem Aufbau eines Labors für Mikroelektronik beteiligt war. 1987 erfolgte der Wechsel nach Berlin durch den Ruf an die Technische Universität Berlin, wo er auch die Leitung eines neu eingerichteten Forschungsschwerpunktes "Technologien der Mikroperipherik" übernahm.

Für seine Arbeiten steht ihm ein sehr gut ausgestattetes Reinraumlabor zur Verfügung. Seit 1993 ist er, neben seiner Hochschullehrertätigkeit, Leiter des Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration der Fraunhofer-Gesellschaft. Die Liste der Veröffentlichungen, die in seiner bisherigen wissenschaftlichen Laufbahn entstand, ist lang.

Gefragt ist Prof. Reichl auch in zahlreichen Fachgremien und Forschungsorganisationen. Seine wissenschaftliche Leistung wurde bereits mit vielen Auszeichnungen und Preisen geehrt.

Die Ehrendoktorwürde der Universität Chemnitz bekommt er im Rahmen des 30jährigen Jubiläums der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik verliehen. Diese Ehrenpromotion ist die erste, die die Fakultät nach der politischen Wende beschlossen hat.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Hansjörg Griese, Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration der Fraunhofer-Gesellschaft, Tel.: 030/46403132.


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