[TU Berlin] Medieninformation Nr. 226 - 16. Oktober 1996
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Einweihung des neuen Elektronischen Studios der TU Berlin
mit Musikprogramm elektroakustischer Musik

am 31. Oktober 1996 / Einladung

Seit 1953 gibt es an der TU Berlin ein Elektronisches Studio, das von Anfang an sowohl der Forschung im Bereich Tontechnik, als auch dem Experimentieren mit elektroakustischer Musik gedient hat. Im Laufe der Zeit wurde das Studio ständig erweitert und ausgebaut. Am 31. Oktober 1996 weiht nun der Fachbereich Kommunikations- und Geschichtswissenschaften der TU Berlin den Neubau seines Elektronisches Studios ein.

Bei der Konzeption der neuen Studioräume, wurden alle lärmenden Maschinen in einen separaten Maschinenraum verbannt, um für Produktionen und Aufführungen eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Bei der technischen Ausstattung wurde besonders großen Wert auf die Gestaltung der Raumakustik gelegt. Um die Raumklangverteilung optimal an die jeweils gewünschte Raumsituation anpassen zu können, wurden die Studioräume nicht nur mit Vorhängen und Diffusoren ausgestattet, sondern man entwickelte eigens eine Software, mit der die dynamische Abmischung von 16 Klangspuren auf beweglich aufgehängte Lautsprecher möglich ist.

Die Betreiber hoffen, daß das neu konzipierte Studio nicht nur für die TU Berlin, sondern auch für alle Kooperationspartner einen wichtigen künstlerisch-technischen Akzent setzten wird. Das neue Studio soll ein professionelles und zeitgemäßes Instrument für Forschung, Lehre, Produktion und Aufführung sein. Wie bisher soll es sowohl von Studenten der TU Berlin und der Hochschule der Künste genutzt werden, als auch Gästen bzw. freien Künstlern und Wissenschaftlern zur Verfügung stehen.

Damit Sie sich selber ein Bild über die Neuerungen machen können, möchten wir Sie hiermit herzlich zu der Einweihung des neuen Elektronischen Studios einladen.
Zeit: am Donnerstag, dem 31. Oktober 1996, Beginn 16.00 Uhr
Ort: TU Berlin, Elektrotechnik-Neubau, Hörsaal EN 189 Einsteinufer 17, 10587 Berlin

Nach der offiziellen Begrüßung durch den Präsidenten der TU Berlin wird gemeinsam das neue Studio besichtigt und die neuen Einrichtungen werden ausführlich erklärt. Um 19.00 Uhr beginnt das Abendprogramm mit einem Musikprogramm und der Vorstellung von zwei Publikationen, die im Rahmen der Arbeit des Elektronischen Studios entstanden sind.

Um die Möglichkeiten des neuen Elektronischen Studios zu demonstrieren, sind für den Abend vier musikalische Darbietungen geplant: Zum einen soll die Original 7-Kanalfassung des Stückes Musik für Osaka von Boris Blacher, das seit der Expo 1970 nicht mehr aufgeführt wurde, gespielt werden und ein raumakustisches Stück von Unsuk Chin. Darüber hinaus sind noch zwei Improvisationen geplant. Die eine wird von Gabriela Schmidt auf der Subkontrabaßflöte vorgetragen. Die andere Improvisation wird mit dem Computerprogramm "Granular" auf allen Rechnern von den Mitarbeitern des Elektronischen Studios gespielt.

Bei der ersten Publikation, die im Rahmen der Veranstaltung vorgestellt wird, handelt es sich um ein Buch über die Geschichte des Elektronischen Studios. Unter dem Titel "Musik...verwandelt" (Wolke-Verlag) von Frank Gertich, Julia Gerlach und Golo Föllmer wird die Forschung im Bereich Studiotechnik ebenso behandelt wie die Entwicklung der elektroakustischen Musik, angefangen bei der Tonbandmusik der 50er und 60er Jahre bis zu Computermusik und Klanginstallationen, dem heutigen Schwerpunkt künstlerischer Aktivität. Die meisten der zu Wort kommenden Autoren kennen die Materie aus ihrer eigenen Mitarbeit. (Wir berichteten darüber in unserer Medieninformation Nr. 191 vom 6. September 1996).

Desweiteren wird die zweite, erweiterte und stark verbesserte Auflage der "Internationalen Dokumentation Elektroakustischer Musik" (Pfau-Verlag) von Folkmar Hein und Thomas Seelig vorgestellt. Das Nachschlagewerk beinhaltet Daten über Studios, die elektroakustische Musik (EM) produzieren bzw. auf diesem Gebiet forschen und lehren und über Musikwerke, die dort produziert bzw. erdacht wurden. Die Dokumentation richtet sich an Musikwissenschaftler, Komponisten und Studios dieses Genres. Die vollständige Datenbank ist nur auf elektronischen Medien zugänglich.


Weitere Auskünfte erteilt ihnen gern Folkmar Hein, Elektronisches Studio, Fachbereich und Kommunikations- und Geschichtswissenschaften der TU Berlin, Tel: 030 / 314-22821., Fax: 314-21143.