[TU Berlin] Medieninformation Nr. 61 - 27. März 1998
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Praxisnah und anwendungsbezogen

TU-Studierende der Fachrichtung Biomedizinische Technik heimsen Preise ein

Praxisnah und anwendungsbezogen, so gestalten die Mitarbeiter des Fachgebiets Biomedizinische Technik am TU-Institut für Mikrotechnik und Medizintechnik ihre Forschung und Lehre. Und sie haben damit Erfolg. Gleich mehrere Auszeichnungen konnten Maschinenbau-Studierende mit der Fachrichtung Biomedizinische Technik jetzt einheimsen. Diese Erfolge sind auch ein Resultat der engen Kooperation mit der medizintechnischen Industrie und medizinischen Anwendern in Berliner Kliniken.

Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik wurde Dirk Schauer mit einem zweiten Preis ausgezeichnet. Der 1972 in Berlin Geborene hatte ein neuartiges Nähgerät für sogenannte minimal invasive Operationstechniken entwickelt. Bei diesen Techniken werden Eingriffe mittels winziger Arbeitskanäle im Körper, zum Beispiel im Bauchraum, vorgenommen. Mit dem Apparat von Dirk Schauer wird die bewährte manuelle Nahttechnik der konventionellen, offenen Chirurgie für minimal invasive Operationstechniken verfügbar gemacht. Betreut wurde der gelernte Maschinebauer Dirk Schauer, der mittlerweile an das Institut für Biomechanik der Universität Bern/Schweiz gewechselt ist, von Prof. Dr.-Ing. Ulrich Boenick vom Institut für Mikrotechnik und Medizintechnik.

Die minimal invasive Medizin ist ein wichtiger Forschungsschwerpunkt des TU-Instituts. Hier gibt es eine enge Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Chirurgie der Berliner Charité, in deren Verlauf neben dem Nähgerät bereits drei weitere chirurgische Operationsinstrumente entwickelt und patentiert wurden.

Markus Fay erhielt auf der selben Tagung einen dritten Preis. In seiner Diplomarbeit hatte der 1971 in Berlin Geborene an der Laser- und Medizin-Technologie gGmbH untersucht, welche Auswirkung die Anwendung von Laserenergie im Zahnwurzelkanal hat. Ziel war es, Dentallasersysteme weiterzuentwickeln, um Entzündungen der Zahnwurzelkanäle effektiv behandeln zu können. Nach Ende seines 1991 begonnenen Studiums hat Markus Fay inzwischen seinen Zivildienst im Sonderforschungsbereich Hyperthermie im Virchow-Klinikum, Charité Berlin aufgenommen.

Der 1973 in Berlin geborene Ingo Marsolek erstellte im Rahmen seiner Diplomarbeit eine Software zur Qualitätsbewertung spezieller Katheter. Hierbei handelt es sich um sogenannte PTCA (perkutane transluminale Koronarangioplastie) - Katheter, die zur Behandlung von Verengungen der Herzkranzgefäße eingesetzt werden. Diese Arbeit belohnte die SEW-Eurodrive-Stiftung mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 DM. Die Stiftung zeichnet unter anderem hervorragende Leistungen von Studierenden sowie Wissenschaftlern aus und fördert Forschungsvorhaben.

Ingo Marsolek ist seit kurzem als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Arbeitswissenschaften der TU Berlin tätig. Er hatte im Januar für sein schnelles und erfolgreiches Studium, nach neun Semestern schloß er "mit Auszeichnung" ab, den Erwin-Stephan-Preis der TU Berlin erhalten.

Betreut wurde er von Marc Kraft, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mikrotechnik und Medizintechnik, der 1995 ebenfalls einen Erwin-Stephan-Preis erhalten hatte. Marc Kraft arbeitet derzeit an der Entwicklung eines komplexen Prüfstandes für vergleichende Untersuchungen an solchen PTCA-Kathetern.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gerne: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Boenick oder Marc Kraft, Institut für Microtechnik und Medizintechnik der TU Berlin, Tel: 030/314-23388 oder -21608.