[TU Berlin] Medieninformation Nr. 92 - 12. Mai 1999
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Afrikanischer Ehrendoktortitel für Professor Eberhard Klitzsch

Universität Khartoum würdigt wissenschaftliche Leistungen des TU-Geologen

Die Universität Khartoum im Sudan hat Prof. em. Dr. Eberhard Klitzsch vom Fachbereich 9 Bauingenieurwesen und Angewandte Geowissenschaften der TU Berlin den Titel eines Ehrendoktors verliehen. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Universität Khartoum die besonderen Leistungen von Prof. Klitzsch auf dem Gebiet Geologie.

Die Universität Khartoum ist die älteste Hochschuleinrichtung in der Republik Sudan, ihre Vorgängereinrichtung Gordon Memorial College wurde 1902 gegründet. 1951 kam es zur Vereinigung der Gordon Memorial College mit der 1924 gegründeten Kitchener School of Medicine. Gleichzeitig erfolgte die Umbenennung in University College of Khartoum. Fünf Jahre später wurde der noch heute gültige Name Universität Khartoum eingeführt. Seit 1987 gibt es zwischen der Universität Khartoum und der TU Berlin einen Kooperationsvertrag.

Prof. Klitzsch verfügt über ausgezeichnete Kontakte nach Afrika, wie auch die Ehrenmitgliedschaft in der Geological Society of Africa beweist. Seine Forschungsaktivitäten führten ihn in zahlreiche Länder Afrikas und des Nahen Ostens, die maßgeblich zum Auf- bzw. Ausbau von Hochschulpartnerschaften der TU Berlin mit Kairo, Assuit und Alexandria (Ägypten), Mogadishu (Somalia) und Khartoum beitrugen. Der TU-Wissenschaftler hatte Kurzzeitdozenturen in Nigeria und Zambia inne und wurde in Khartoum, Lusaka (Zambia) und Ife (Nigeria) zum auswärtigen Prüfer ernannt. In Ife war Prof. Klitzsch außerdem am Aufbau Angewandter Geo-Disziplinen beteiligt.

Der 1933 im Remda/Thüringen geborene Eberhard Klitzsch studierte Geologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und an der FU Berlin, wo er 1958 promovierte. Anschließend ging Eberhard Klitzsch als Ingenieurgeologe bzw. Erdölgegologe in die Wirtschaft. Über neun Jahre war er bei geologischen Geländearbeiten und der Erdölexploration in Nordafrika tätig. 1967 wechselte er an die TU Berlin, wo er sich am Aufbau der Photogeologie, der Hydrogeologie und der Erdölgeologie beteiligte. Nach seiner Habilitation im Jahr 1969 über die "Strukturgeschichte der Sahara", übernahm er ein Jahr später die Professur für Geologie an der TU Berlin. Von 1981 bis 1995 war Eberhard Klitzsch Sprecher des Sonderforschungsbereichs (SFB) 69 an der TU Berlin "Geowissenschaftliche Probleme in ariden und semiariden Gebieten". Aus dem Sonderforschungsbereich, der als einer der erfolgreichsten von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gewertet wird, entstand der Forschungsschwerpunkt für internationale Geosystemanalyse GEOSYS. 1988 erhielt der TU-Wissenschaftler in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeit das Bundesverdienstkreuz. Zum 30. September 1998 wurde Prof. Klitzsch emeritiert.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. em. Dr. Eberhard Klitzsch vom Institut für Angewandte Geowissenschaften II der TU Berlin, Tel.: 030/314-22806 oder -22250, Fax: -23576.