[TU Berlin] Medieninformation Nr. 19 - 26. Januar 2001 - Bearbeiter/in: ehr
[TU Berlin] [Pressestelle] [Medieninformationen] [<<] [>>]

Ein steiniger Weg zur Professur. Aber: Die TU Berlin wurde zur wissenschaftlichen Heimat

Einladung zum Festkolloquium für Prof. Dr. Brigitte Sarry am 29. Januar 2001

Am 6. September 2000 feierte Prof. Dr. Brigitte Sarry ihren 80. Geburtstag. Brigitte Sarry blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Sie entstammt einer alten Hugenottenfamilie, wurde in Allenstein (Ostpreußen) geboren, wuchs in Tilsit auf und machte ihr Abitur in Göttingen.

In Göttingen begann sie auch 1939 das Chemiestudium, das sie nach einem Zwischenspiel an der Ludwig-Maximilians-Universität München wiederum in Göttingen abschloss. Die Diplomarbeit ebenso wie die Dissertation fertigte sie bei Prof. Rienäcker über die Para-Wasserstoff-Umwandlung an Kupfer und Platin zunächst in Göttingen, später an der Universität Rostock an und promovierte im April 1945. Sie begann dann mit eigenen wissenschaftlichen Untersuchungen über Wasserstoff-Verbindungen der Übergangsmetalle und erhielt 1954 die "venia legendi" für das Fach Anorganische Chemie an der Universität Rostock.

Nach Ablehnung eines Rufes auf eine Professur in Merseburg und einem Forschungsaufenthalt an der TH Stuttgart führte sie ihr Weg als Dozentin an die MLU Halle-Wittenberg. Während der Verhandlungen im Zusammenhang mit der Berufung auf ein Extraordinariat in Jena entzog sie sich zunehmendem politischen Druck Ende 1958 durch die Flucht nach West-Berlin, wo sie an der TU Berlin zunächst unter schwierigsten Umständen ihre wissenschaftliche Arbeit fortsetzte. Über mehrere Stationen als wissenschaftliche Rätin und als apl. Professorin wurde sie schließlich im März 1969 zur ordentlichen Professorin ernannt.

Prof. Sarry arbeitete am Institut für Anorganische und Analytische Chemie (IAAC) auf dem für die damalige Zeit präparativ überaus anspruchsvollen Gebiet der metallorganischen Verbindungen der Übergangselemente und gab wichtige Anstöße zur Entwicklung der homoleptischen Metallorganyle. Sie war zugleich eine sehr engagierte Hochschullehrerin, die nicht nur eine weitgefächerte Vorlesungstätigkeit entfaltete, sondern sich auch aktiv an der Organisation (etwa als "Prüfungsobmann") und Reform des Chemiestudiums beteiligte. Im Herbst 1982 ließ sich Prof. Sarry aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand versetzen, nahm aber weiterhin am wissenschaftlichen Leben des Instituts regen Anteil.

Das IAAC der TU Berlin veranstaltet ihr zu Ehren ein Festkolloquium, zu dem wir Sie recht herzlich einladen möchten.

Zeit: am 29. Januar 2001, Beginn um 16.15 Uhr
Ort: TU Berlin, Altes Chemiegebäude, Straße des 17. Juni 115, Hörsaal C 130, 10623 Berlin

Den Festvortrag wird Prof. Dr. Dr. h.c. Gerhard Fritz, Universität Karlsruhe, zum Thema: Silylphosphane, eine Entwicklung in der Chemie des Phosphors halten.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern Prof. Dr. Jörn Müller, Institut für Anorganische und Analytische Chemie (IAAC) der TU Berlin, Tel.: 030/314-22743, Fax: -22168.