[TU Berlin] Medieninformation Nr. 49 - 15. März 2001 - Bearbeiter/in: mika
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Mit Vogelspinnen und Flipper auf dem Weg zum Schatz

Informatik-Student der TU Berlin ist einer der Gewinner beim Fireball Wissensquiz

Wer ist die etwas ungewöhnliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt über Spinnenphobie am Institut für Psychologie der Uni Jena? Klein, zierlich, schwarzhaarig und mit bezaubernd langen Beinen, ist sie eigentlich eine herb-romantische Schönheit. Ihr Anblick löst dennoch bei vielen nur Angst und Entsetzen aus. Dabei gilt sie im Institut für Psychologie der Uni Jena als zutiefst friedfertige "Kollegin".

Dies war nur eine der neun kniffligen Fragen der im vergangenen Herbst gestarteten Fireball-Schatzsuche. Gab man die bekannten Fakten in die Suchmaschine Fireball Wissen ein, fand man schnell die richtige Antwort: Gesucht wurde nach Karla, der Vogelspinne, die im Team von Prof. Dr. Wolfgang H. R. Miltner daran "mitarbeitet", Patienten und Patientinnen von ihrer Spinnenphobie zu befreien.

Der 21-jährige Chi-Thanh Christopher Nguyen, der soeben das erste Semester seines Informatik-Studiums an der TU Berlin absolviert hat, ist einer der fünf Gewinner bei der Schatzsuche. Bei dem im Oktober letzten Jahres von Fireball Wissen deutschlandweit gestarteten Wissens-Quiz beteiligten sich anfangs 50.000 Studierende. Gesucht wurden die Antworten auf neun Fragen. Diese Antworten, jeweils bestehend aus einem Buchstaben oder einer Zahl, ergaben in einer bestimmten Form angeordnet die Lösungs-E-Mail-Adresse. In der Hauptrunde hatte sich das Teilnehmerfeld auf 348 richtige Einsendungen reduziert, unter welchen letztlich das Los entschied. Die Gewinner erhalten ein halbes Jahr lang einen monatlichen Studienzuschuss in Höhe von 1.000 DM.

"Auf die Schatzsuche wurde ich durch den Hinweis eines Schulfreundes aufmerksam, der sich jetzt natürlich ärgert, dass ich gewonnen habe und nicht er", sagt Chi-Thanh Christopher Nguyen. Das Lösen der Aufgaben empfand er als nicht besonders schwierig, da man die Begriffe nur in die Fireball-Suchmaschine eingeben musste und auf diese Weise die Antworten in den meisten Fällen schnell finden konnte. Den Gewinn hat der junge Gewinner bereits für seinen Lebensunterhalt im nächsten Semester verplant und wird sich somit das Arbeitengehen neben dem Studium ersparen können. Sollte etwas übrig bleiben, ist ein Urlaub vorgesehen. Zum kommenden Wintersemester plant Fireball eine neue Rätselrunde und auch Chi-Thanh Christopher Nguyen wird wieder dabei sein.

Eine weitere Rätselfrage beschäftigte sich mit der Entwicklungsgeschichte der seit 1997 nutzbaren Suchmaschine Fireball. Diese wurde im Juni 1997 in Betrieb genommen und ist eine Weiterentwicklung des Suchdienstes Flipper, der im Rahmen der Diplomarbeit des chinesischen Informatik-Studenten Benhui Chen an der TU Berlin entstand. 1996 wurde Flipper als erster deutschsprachiger Suchdienst von der TU Berlin in Betrieb genommen. Unter dem Namen Kitty wurden dann Anfang 1997 verschiedene Entwicklungsversionen zur Nutzung freigegeben, um den jeweiligen aktuellen Stand unter realen Bedingungen testen zu können. Aufgrund des Erfolges von Flipper/Kitty entschied sich die Gruner+Jahr Electronic Media Service für eine Kooperation mit der Projektgruppe KIT am Lehrstuhl Formale Modelle, Logik und Programmierung (FLP) von TU-Professor Bernd Mahr. Im Rahmen einer einjährigen Zusammenarbeit entwickelten ein wissenschaftlicher Mitarbeiter und drei Informatik-Studenten der TU Berlin einen professionellen Suchdienst für deutschsprachige Web-Informationen. Mittlerweile bietet Fireball verschiedenste Suchfunktionen und den Zugang zu über 15 Millionen deutschen Webdokumenten.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gerne Chi-Thanh Christopher Nguyen: chithanh@cs.tu-berlin.de