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Medieninformation Nr. 114 - 5. Juni 2002 - Bearbeiter/in: caba
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Der Algerien-Krieg im kollektiven Gedächtnis der Franzosen

Vortrag des Historikers Prof. Dr. Henry Rousso an der TU Berlin / Einladung

Vierzig Jahre nach seinem Ende steht der Algerien-Krieg erneut im Zentrum der öffentlichen Debatten in Frankreich. Mehr als andere "Erinnerungsorte" der jüngeren Geschichte markiert dieser Krieg, in dem sich zwischen 1954 und 1962 die ehemalige Kolonie vom Mutterland trennte, die Auseinandersetzung der Franzosen mit ihrer eigenen Geschichte, aber auch mit dem Verlauf und den Folgen der Dekolonisation. Hinzu kommen die Nachwirkungen der innenpolitischen Krise, die zur Gründung der heutigen V. Republik führte, die Erinnerung an Flucht und Vertreibung der französischen Siedler und die Aufarbeitung des "schmutzigen Kriegs", der von beiden Seiten in dem Konflikt eingesetzt wurde. Sprach man mit Blick auf die Haltung der Franzosen gegenüber der Algerien-Erinnerung lange von einem "kollektiven Vergessen", so verweist die Analyse des Historikers Henry Rousso eher auf die Vordergründigkeit eines Verdrängens, das die Zerrissenheit der unterschiedlichen Deutungen im kollektiven Gedächtnis nur mühsam kaschiert. 

Unter dem Titel "La guerre d' Algérie dans la mémoire des Français - Der Algerien-Krieg im kollektiven Gedächtnis der Franzosen" spricht Prof. Dr. Henry Rousso am 17. Juni 2002 zu diesem Thema an der TU Berlin. Prof. Dr. Etienne François, Geschäftsführender Direktor des Frankreich-Zentrums an der TU Berlin, wird diese gemeinsame Veranstaltung der Französischen Botschaft in Deutschland, des Frankreich-Zentrums der TU Berlin und des Instituts Français Berlin, moderieren. 

Wir möchten Sie herzlich zu diesem Vortrag einladen. Bitte weisen Sie auch in Ihrem Medium auf diese Veranstaltung hin.

Zeit: am Montag, dem 17. Juni 2002, um 18.00 Uhr
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Raum H 1058, 10623 Berlin

Hinweis: Vortrag in französischer Sprache mit deutscher Zusammenfassung


Der Historiker Henry Rousso, Leiter des Institut d'Histoire du Temps Présent (Institut für Zeitgeschichte), hat in mehreren Büchern die Auseinandersetzung der Franzosen mit ihrer Vergangenheit, insbesondere der Vichy-Zeit, analysiert und diskutiert. Er ist Autor unter anderem von Le syndrome de Vichy de 1944 à nos jours (Paris 1990) und La hantise du passé (Paris 1998).


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Eva Wolf, Frankreich-Zentrum an der TU Berlin, Tel.: 030/314-79410, Fax: 030/314-26990, E-Mail: frankreichzentrum@tu-berlin.de