[TU Berlin] Medieninformation Nr. 252 - 5. Dezember 2002 - Bearbeiter/in: cho
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Paare mit Kind für wissenschaftliche Studie gesucht

TU-Projekt "Balance“ analysiert Doppelbelastungen durch Beruf und Familie

Beruf und Familienleben gleichermaßen zu bewältigen, ist kein einfaches Unterfangen für berufstätige Eltern - insbesondere, wenn sich das Kind im Vorschulalter befindet. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für Gesundheitswissenschaften der Technischen Universität Berlin suchen für eine wissenschaftliche Studie Paare mit Kind in Berlin und Umgebung, um berufliche sowie familiäre Anforderungen und deren gesundheitliche Konsequenzen zu ermitteln. Dabei werden die Paare mit Hilfe von handgehaltenen Computern im Alltag befragt. Alle personenbezogenen Informationen werden vertraulich behandelt, sofort anonymisiert und am Ende der Auswertung gelöscht.

Kontakt für interessierte Paare: 
Christiane Hoppmann, Melanie Staats, Tel.: 030/314-79861.

Mit Hilfe der Studie, die im Rahmen des Projektes "Balance" durchgeführt wird, wollen die TU-Forscherinnen und Forscher herausfinden, welche Faktoren das Gleichgewicht von Beruf und Familie erleichtern beziehungsweise erschweren. Existierende Befunde weisen darauf hin, dass das Risiko negativer Konsequenzen für die Gesundheit besonders hoch ist, wenn Belastungen am Arbeitsplatz und Freizeiteinschränkungen zugleich auftreten. So ergab eine Studie der Zeitverwendung in acht Ländern, dass Frauen und Männer mit Kindern zwischen zwei und vier Jahren im Schnitt lediglich über etwa fünfeinhalb Stunden Freizeit pro Woche verfügen.

Ohne ausreichende Erholung können chronische Belastungen mittelfristig zu Symptomen wie Gereiztheit oder Schlafstörungen führen. Möglich sind auch soziale Folgen; zum Beispiel können leichter Konflikte am Arbeitsplatz und in der Partnerschaft entstehen. Die Konsequenz: "Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und nicht zuletzt auch die Gesundheit leiden“, erklärt Dr. Petra Klumb, die Leiterin des Projektes.

Oftmals wird versucht, die Mehrfachbelastungen individuell zu bewältigen, in dem die sozialen Kontakte eingeschränkt werden oder versucht wird, die eigene Effizienz zu erhöhen - also noch mehr in der gleichen Zeitspanne zu erledigen. Solche Ansätze sind nur bedingt tauglich - unter anderem wegen ihrer Störanfälligkeit. "Schon die unvorhergesehene Erkrankung eines Familienmitglieds kann alles durcheinander bringen“, erläutert Petra Klumb. Allerdings ist bislang über die Bedingungen, wie sich Menschen kurz- und langfristig an solche Anforderungen anpassen, wenig bekannt. Durch die Studie erhofft sich die Projektgruppe hier neue Erkenntnisse.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gerne Dr. Petra Klumb, Institut für Gesundheitswissenschaften der TU Berlin, Tel.: 030/314-79429, E-Mail: petra.klumb@tu-berlin.de