[TU Berlin] Medieninformation Nr. 147 - 2. Juli 2003 - Bearbeiter/in: tz
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"Ausstattungen müssen Hochschulprofilen entsprechen"

Stellungnahme des Kuratoriums der TU Berlin zum Fortgang der Hochschulvertragsverhandlungen

Das Kuratorium der TU Berlin verabschiedete auf seiner heutigen Sitzung mit großer Mehrheit (15 : 2 : 4) folgende Resolution: 

Das Kuratorium der TU Berlin nimmt zur Kenntnis, dass der Senat von Berlin die Plafonds der Berliner Hochschulen bis zum Jahr 2009 erneut um 75 Mio. Euro netto absenken wird. Hierdurch werden insbesondere die Berliner Universitäten innerhalb von wenigen Jahren zum wiederholten Male gezwungen sein, ihre Profile und Studienangebote zu revidieren. Mit Rücksicht auf den einstimmig gefassten Beschluss des Akademischen Senates der TU Berlin vom 25. Juni 2003 (siehe Medieninformation Nr. 141: http://www.pressestelle.tu-berlin.de/pi/2003/pi141.htm) sowie im Hinblick auf die noch auszuhandelnden Hochschulverträge für die nächsten Jahre richtet das Kuratorium der TU Berlin daher folgende Forderungen an den Senat von Berlin:

  1. Das Kuratorium der TU Berlin fordert den Senat von Berlin auf, bei seinen Abwägungen über die Verteilung der künftigen Budgets der Berliner Hochschulen auch Rücksicht auf deren - durchaus auch vom Land gewollten - Strukturen, Alleinstellungsmerkmale und Lehr- und Forschungsschwerpunkte zu nehmen. Die Ausstattungen der drei großen Universitäten müssen ihren Profilen entsprechen und gewährleistet sein. Das Kuratorium der TU Berlin fordert die Präsidenten der drei großen Berliner Universitäten, die alleine ihre Hochschulen nach außen vertreten, auf, in diesem Sinne mit dem Senat von Berlin und untereinander zu verhandeln.
     
  2. Das Kuratorium der TU Berlin lehnt die vom Senat immer wieder ins Gespräch gebrachte Verlagerung der Studiengänge Architektur, Bauingenieur- und Wirtschaftsingenieurwesen an die Fachhochschulen ab. Diese Studiengänge gehören zum Profil der TU Berlin und sind Elemente ihres Alleinstellungscharakters. Sie dienen der Ausbildung von Führungskräften und prägen mit ihren Forschungsleistungen und internationalen Vernetzungen das wissenschaftliche Kompetenzfeld Berlins. Gleiches gilt für die Verlagerung der fachwissenschaftlichen Teile der Berufsschullehrerausbildung. Sie würde das Studium erheblich verlängern, weil das zweite Fach und die Grundwissenschaft an den Universitäten verbleiben müssten und das Studium so kaum zu organisieren wäre.
     
  3. Das Kuratorium der TU Berlin fordert die Berliner Landesregierung auf, die Absicht einer Erhöhung des Lehrdeputates für Professorinnen und Professoren sowie für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fallen zu lassen. Diese Maßnahme würde lediglich dazu dienen, die Anzahl der Studienplätze in Berlin schön zu rechnen. In der TU Berlin würden zahlreiche WM-Stellen vernichtet, ohne dass dies rechnerisch Auswirkungen auf die Zahl der Studienplätze hätte. Aber gerade der Mittelbau trägt wesentliche Teile der Lehre, vor allem in den betreuungsintensiven Bereichen wie Laborarbeiten, Praktika etc. Durch diese Maßnahme würde der Senat von Berlin die ohnehin schon schlechte Betreuungsrelation und damit die Lehrqualität weiter verschlechtern.



Weitere Informationen erteilt Ihnen gerne: Dr. Kristina R. Zerges, Leiterin Presse- und Informationsreferat TU Berlin, Tel.: 030/314-23922, Fax: 030/314-23909, E-Mail: zerges@tu-berlin.de, Internet: http://www.tu-berlin.de
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