[TU Berlin] Medieninformation Nr. 215 - 17. Oktober 2003 - Bearbeiter/in: ehr
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"Verjagt in die Freiheit“ - Jüdisches Exil in Argentinien

Einladung zu der Vortragsreihe "Lebenszeugnisse“

Die Gesprächsreihe mit Zeitzeugen findet als gemeinsame Veranstaltung des Zentrums für Antisemitismusforschung und des Literaturforums im Brecht-Haus statt, in der Regel jeweils am letzten Donnerstag im Monat. Vorgestellt werden – durch Lesung, Gespräch und Diskussionen – Autorinnen und Autoren, die Erinnerungen aus der jüdischen Lebenswelt publizieren. Die Themen reichen vom jüdischen Alltag und der Diskriminierung in der NS-Zeit über den Holocaust und das Exil bis hin zur Erfahrung des Überlebens und den Schwierigkeiten des Erinnerns.

Am 30. Oktober 2003 diskutiert Juan Jacoby mit Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein und bitten Sie, in Ihrem Medium auf diese Lesung hinzuweisen. Bitte leiten Sie diese Information auch an Ihre Kultur-/Feuilletonredaktion weiter.

Zeit: 20.00 Uhr
Ort: Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestraße 125, 10115 Berlin
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, kein Vorverkauf

Juan Jacoby erzählt die Geschichte einer jüdischen Familie, die sich vor nationalsozialistischer Verfolgung nach Argentinien retten kann. Der Sohn Walter Kleinmann ist 17 Jahre alt, als er 1938 allein in Lissabon ein Schiff besteigt, das ihn nach Südamerika bringen wird. Bei einem Zwischenstopp in Rio de Janeiro verliert der Junge, der die Landessprache nicht spricht, die Mitreisenden im Gemenge aus den Augen und verpasst daraufhin sein Schiff. Als Küchenhilfe an Bord eines Frachters gelangt er schließlich nach Buenos Aires. Dort beginnt der eigentliche Kampf um die Existenzsicherung mit der Suche nach Wohnung und Arbeit. Zusammen mit vielen anderen Immigranten muss Walter Kleinmann den Heimatverlust verwinden und in seinem Exil zurechtkommen. Dazu gehört auch der Mut zur Improvisation, der aus dem unerfahrenen und berufslosen jungen Mann schließlich einen erfolgreichen Geschäftsmann werden läßt. 
In Form eines Romans wird die Familiengeschichte von Walter Kleinmann erzählt, der sich auf Wunsch seines Enkels Sergio seiner schwierigen und abenteuerreichen Vergangenheit erinnert. Jacobys Beschreibungen der Probleme aber auch Erfolge im Exil spiegeln die Lebenserfahrungen zahlreicher jüdischer Emigranten wider. 


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Marion Neiss, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Tel.: 030/314-23904, Fax: -21136.
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