[TU Berlin] Medieninformation Nr. 220 - 23. Oktober 2003 - Bearbeiter/in: ehr
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Die Kunst des Mittelalters

Kolloquium anlässlich des 60. Geburtstags des Kunsthistorikers Prof. Dr. Robert Suckale am 1. November 2003 / Einladung

Mit dem Kolloquium "Stil und Funktion im Mittelalter", auf dem eine Vielzahl bedeutender Kolleginnen und Kollegen aus Großbritannien, den USA, Frankreich, Österreich und Deutschland zu Themen vor allem der mittelalterlichen Kunstgeschichte sprechen werden, wird am 1. November 2003 Prof. Dr. Robert Suckale geehrt. Anlass ist der 60. Geburtstag des Kunsthistorikers.

Wir laden Sie hiermit herzlich zu der Veranstaltung ein und bitten Sie, in Ihrem Medium auf das Kolloquium hinzuweisen: 

Zeit: am Sonnabend, dem 1. November 2003, 10.00 Uhr (s.t.)
Ort: TU Berlin, Architekturgebäude/Flachbau, Straße des 17. Juni 152, Hörsaal A 151, 10623 Berlin

Unter dem Titel "Stil und Funktion. Ausgewählte Schriften zur Kunst des Mittelalters" erscheint beim Deutschen Kunstverlag anlässlich dieses Ereignisses zudem eine Auswahl der wichtigsten Aufsätze Professor Suckales.

Professor Dr. Robert Suckale Professor Dr. Robert Suckale gehört zu den renommiertesten Mediävisten unter den deutschen Kunsthistorikern: 1943 geboren in Königsberg/ Ostpreußen, studierte er Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Lateinische Philologie des Mittelalters an der FU Berlin, in Bonn, Paris und München. Seit 1971 wissenschaftlicher Assistent an der Universität München, wurde er 1980 als Professor an die Universität Bamberg berufen, 1990 dann an die TU Berlin. Robert Suckales Forschungsarbeit zeichnet sich durch einen ungewöhnlich internationalen Horizont aus, der neben dem deutschsprachigen Raum, Frankreich und Italien ebenso einbezieht wie die Länder Ostmitteleuropas.

Sein Werk zeigt, dass Kunstwissenschaft eine gesamteuropäische Perspektive und – nicht nur in geographischer Hinsicht – grenzüberschreitende Forschung benötigt: Die ganze methodische Vielfalt Suckales verbindet dabei Fragen des Stils und der Ikonographie mit solchen nach Funktion und Publikum der Kunst, des Verhältnisses zwischen Kunst und Politik, der Theologie und Frömmigkeitsgeschichte. Aus ihnen haben sich eine Fülle von neuen Ansätzen zur Erforschung der mittelalterlichen Kunst ergeben, die heute zum Kanon gehören. Das betrifft methodische Überlegungen und zentrale Werke der europäischen Kunstgeschichte im gleichen Maße wie zu Unrecht vernachlässigte Denkmäler. 

Professor Suckales Forschungen waren zunächst vor allem der französischen Skulptur und Architektur des 12. und 13. Jahrhunderts gewidmet, die in seiner schnell zum Standardwerk avancierten Publikation "Gotische Architektur in Frankreich" 1985 ihren Abschluss erhielten. 

In den Vordergrund traten im Weiteren vor allem Untersuchungen zum Problem der Zeichenhaftigkeit von Andachtsbildern, der neuen erzählenden Malerei des 15. Jahrhunderts sowie der ikonographischen und formalen Innovation der böhmischen Kunst. Wichtige Beiträge Suckales sind außerdem seine Werke zur Hofkunst Kaiser Ludwig des Bayern (1993) oder zu Rogier van der Weydens Berliner Johannestafel (1995). Dieses war Ausgangspunkt für eine Vielzahl weiterer Artikel zur altniederländischen Malerei des 15. Jahrhunderts.  Große Breitenwirkung erzielte er schließlich in jüngerer Zeit mit seiner "Kunst in Deutschland. Von Karl dem Großen bis heute" (1998). 

Professor Dr. Robert Suckale ist Initiator und Leiter zahlreicher drittmittelgeförderter Großprojekte. Zu nennen sind hier vor allem "Malerei vor Dürer: Fränkische Tafelmalerei um Hans Pleydenwurff und Michel Wolgemut" und das seit 2000 am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Ostmitteleuropa in Leipzig angesiedelte interdisziplinäre Forschungsprojekt "Kunst und Kultur Mitteleuropas zur Zeit der Jagiellonen (ca. 1450 - 1550)". Nicht zu vergessen schließlich auch das Forschungsprojekt "Geistliche Frauen", das sich allen Formen weiblicher Religiosität, die im gemeinschaftlichen Leben in Stiften und Klöstern ihren Ausdruck fand, widmet und dessen Ergebnisse 2005 unter dem Titel "Krone und Schleier" in einer großen Ausstellung in Bonn (Bundeskunsthalle) und Essen (Ruhrlandmuseum) münden wird. 

Anlässlich der 200-Jahr-Feier der Berliner Bauakademie 1999 verfasste Robert Suckale gemeinsam mit seinem Assistenten Dr. Christoph Brachmann und einer Studierendengruppe darüber hinaus die Publikation "Die Technische Universität Berlin und ihre Bauten: Ein Rundgang durch zwei Jahrhunderte Architektur- und Wissenschaftsgeschichte". Seine diesbezüglichen Interessen, vor allem aber auch dasjenige, Kunstgeschichte und denkmalpflegerische Aspekte miteinander zu verbinden, manifestieren sich in Suckales Rolle als Mitinitiator des "Schinkel-Zentrums für Architektur, Stadtforschung und Denkmalpflege" an der TU Berlin sowie als Mitantragsteller und als einer der Leiter des DFG-finanzierten Graduiertenkollegs "Kunstwissenschaft – Bauforschung – Denkmalpflege" der TU Berlin und der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Er ist bzw. war darüber hinaus Directeur d’études associé de l’Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales Paris, Visiting Professor an der Harvard University sowie Richard-Krautheimer-Professor an der Bibliotheca Hertziana in Rom. 


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern Dr. Christoph Brachmann, TU Berlin, Institut für Geschichte und Kunstgeschichte, Tel.: 030/314-28922, Fax: -23844, E-Mail: cbrach-mann@web.de
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