[TU Berlin] Medieninformation Nr. 277 - 4. Dezember 2003 - Bearbeiter/in: bk
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Engagement für Wissenschaft und Wirtschaft

Bundesverdienstkreuze für zwei TU-Professoren

Für ihr Engagement im Bereich der Wissenschaft und Wirtschaft, werden Prof. Dr.-Ing. Helmut Baumgarten und Prof. Dr.-Ing. Jürgen Starnick von der TU Berlin mit dem Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Überreicht wird das Verdienstkreuz durch Volkmar Strauch, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen.

Die Verleihung findet am Freitag, dem 5. Dezember um 16.00 Uhr im Saal H 1035 des Hauptgebäudes der Technischen Universität Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, statt.

Prof. Dr.-Ing. Helmut Baumgarten, geschäftsführender Direktor des Instituts für Technologie und Management der TU Berlin, wird für seine Aktivitäten als Wissenschaftler und Unternehmer ausgezeichnet. Der 1937 geborene Helmut Baumgarten ist seit 1976 Professor der TU Berlin. Sein Name ist eng mit dem Fachgebiet Logistik verbunden und er gilt als Begründer der ganzheitlichen, prozessorientierten Logistik. Prof. Baumgarten hat die Bundesvereinigung Logistik (BVL), heute Deutschlands größte Fachvereinigung für Logistik, mit ins Leben gerufen und war über viele Jahre deren stellvertretender Vorsitzender. Durch sein Wirken hat er die Logistik zu einem strategischen Instrument der Unternehmensführung entwickelt. Auch im Bereich der Lehre hat Prof. Baumgarten im Laufe der Zeit das Fachgebiet Logistik mit über 200 Studierenden pro Jahr zu einer der führenden Ausbildungsstätten Europas im Logistikbereich auf- und ausgebaut und für die TU Berlin heute auf diesem Gebiet hohe Reputation in Lehre und Forschung gewonnen. Darüber hinaus kann er als unermüdlicher Reformer und Innovator des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Berlin bezeichnet werden. Seit 1991 ist er Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission für das Studium im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. 

Prof. Baumgarten ist Berater von führenden Wirtschaftsunternehmen und Mitglied in diversen Aufsichtsräten und Beiräten. Er ist Gründer der Zentrum für Logistik und Unternehmensplanung GmbH (ZLU), der Logplan GmbH und der LMC International Holding für Logistik und Management Consulting GmbH. Weiterhin ist er Mitglied des Präsidiums des Deutschen Verkehrsforums, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Gesellschaft für Unternehmungsplanung sowie Mitglied des Instituts für Management und Technologie Berlin (IMT). Er ist Beauftragter der beiden Landesregierungen Berlin und Brandenburg für den Strategiekreis "Verkehr und Mobilität" für den Bereich Logistik sowie Leiter des Fachkreises "Berlin - Stadt der Logistik" beim Senat von Berlin.

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Starnick vom Institut für Chemie der TU Berlin hat sich als Wissenschaftler und Hochschullehrer (Professor für Technische Chemie an der TU Berlin seit 1972), als Präsident der TU Berlin (1979 – 1985), als Vizepräsident der Westdeutschen Rektorenkonferenz (1984 – 1986), als Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz in Berlin (1986 – 1989), als Mitglied des Deutschen Bundestags (1990 – 1994) und als sachverständiges Mitglied der Enquête-Kommission "Schutz des Menschen und der Umwelt“ des Deutschen Bundestags (1994 – 1998) auf vielfältige Weise um das allgemeine Wohl verdient gemacht. 

In seine Amtszeit als Präsident der TU Berlin fallen zahlreiche einschneidende strukturelle Erneuerungen, die an der Universität umgesetzt wurden. Die wichtigste und folgenreichste inneruniversitäre strukturelle Innovation, die Prof. Starnick als TU-Präsident entwickelte und umsetzte, war der Hochschulentwicklungsplan, durch den die TU Berlin als eine der ersten deutschen Universitäten das Prinzip einer leistungs- und belastungsorientierten Kapazitätsverteilung einführte. 

Eine weitere bedeutende Initiative von Prof. Starnick als TU-Präsident lag in der Errichtung des "Berliner Innovations- und Gründerzentrums" (BIG) im ehem. Industrieareal der AEG im Bezirk Wedding im Jahr 1983. Es war das erste Gründerzentrum seiner Art in Deutschland. In der TU Berlin wurde nicht nur die Idee entwickelt. Die Universität wurde Träger des Zentrums, übernahm den organisatorischen Aufbau und in den ersten Jahren die laufende organische Betreuung. Der Ansatz wurde bald durch das Engagement der TU Berlin beim Aufbau des Technologie- und Innovationsparks Berlin (TIP) ebenfalls auf ehemaligem AEG-Areal im Wedding erweitert. Prof. Starnick stellte die TU Berlin mit diesen Initiativen programmatisch in den Dienst der industriell-technologischen Erneuerung der Stadt und formulierte dies als Aufgabe nach innen wie nach Außen. 

Unter seiner Verantwortung als Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz in Berlin gelang dem Senat die Verabschiedung eines seit vielen Jahren überfälligen Flächennutzungsplanes. Es war dies die letzte große planerische Leistung des alten West-Berlin zur Zukunftssicherung der Stadt. 


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Ilka Beling, Außenbeziehungen der TU Berlin (ABZ), Tel.: 030/314-23191
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