[TU Berlin] Medieninformation Nr. 218 - 24. August 2004 - Bearbeiter/in: pp


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Keine Angst vor starken Böen

TU Berlin prüft die Sicherheit am geplanten Bambusturm auf dem Schlossplatz 

Zwei diagonal verbundene Bambusstäbe auf dem Prüfstand
Zwei diagonal verbundene Bambusstäbe auf dem Prüfstand.
Quelle: TU Berlin, Pressestelle

Ein besonderes Geschenk erwartet Berlin zur Langen Nacht der Museen am kommenden Wochenende. Der französische Künstler Armel Réau baut im Herzen der City zwischen Schlossplatz und Lustgarten eine mehrteilige Kunststadt als Großplastik. Highlight der "RefleCity" ist ein 22 Meter hoher Turm aus Bambusstäben mit Lichtinstallation. Doch tragen die dünnen Bambusstangen so einen großen Aufbau? Steht so ein Turm auch noch sicher, wenn ein Windstoß kommt? Am Institut für Bauingenieurwesen der TU Berlin wurde der geplante Turm auf Herz und Nieren geprüft.

Der geplante Bambusturm von Armel Réau ist ein räumliches Stabwerk mit einer Grundfläche von 13 x 15 Metern und einer Höhe von 22 Metern. Die Bambusstäbe mit einem Durchmesser von mindestens 80 Millimetern sind vertikal, horizontal und diagonal angeordnet. Insbesondere auf die Knotenpunkte, die mit Bolzen und Hanfseilen verbunden sind, wirken erhebliche Zug- und Druckkräfte. 

In den Versuchshallen des TU-Instituts für Bauingenieurwesen wurden nun, unter Leitung von Prof. Dipl.-Ing. Claus Scheer, verschiedene Versuche zur Beurteilung der Tragfähigkeit der geplanten Verbindungen durchgeführt. Mit der Prüfmaschine Zwick Z020 wurde die Belastbarkeit der Längsanschlüsse, der Anschlüsse im 90-Grad-Winkel und der diagonalen Anschlüsse getestet. "Eine Windgeschwindigkeit von rund 50 Stundenkilometern wird das Kunstwerk aushalten, so dass dem Spektakel nach unserem Dafürhalten nichts im Wege steht", teilte Professor Scheer anschließend zufrieden mit.

Das Institut für Bauingenieurwesen der TU Berlin ist Hauptnutzer der frisch sanierten, denkmalgeschützten Peter-Behrens-Halle auf dem ehemaligen AEG-Gelände im Wedding. Nach der Neueröffnung im Juli letzten Jahres stehen dort Großgeräte zur Verfügung, um unter anderem das Festigkeits- und Verformungsverhalten von Bauteilen im Maßstab 1 : 1 zu testen. Auf dem riesigen Aufspannfeld von 28 x 13 Metern können Versuchsanordnungen sehr variabel gestaltet werden. Außerdem gibt es eine Biegedrillknick-Versuchsanlage, einen Fensterprüfstand, eine Hydraulische Rinne, einen Wärmeleitfähigkeitsmessstand, diverse Druck- und Universalprüfmaschinen und vieles mehr für Versuche unter anderem in Holz-, Stahl- und Betonbau. Verschiedene Prüfeinrichtungen werden auch in Kooperation mit der Gesellschaft für Materialprüfung und Baustoffforschung (MBF GmbH) betrieben.

>> Drei Fotos in druckfähiger Auflösung (300 dpi) zum Download (zip-Datei, 1,7 MB).


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dipl.-Ing. Claus Scheer, Technische Universität Berlin, Institut für Bauingenieurwesen, Fachgebiet Baukonstruktionen, E-Mail: scheer@bauko.bv.tu-berlin.de, Tel.: 030-314 72166.


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