[TU Berlin] Medieninformation Nr. 321 - 21. Dezember 2004 - Bearbeiter/in: pp


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Edles und Schönes aus den Tiefen der Erde

Die Mineralogische Sammlung der TU Berlin ist eine der bedeutendsten Deutschlands


Schwefelkristall aus einer Fumarole vom 
Gipfel des Teide auf der Insel Teneriffa 
Foto: TU Berlin / Kleeberg

Einen besonderen Schatz hütet die TU Berlin im Institut für Angewandte Geowissenschaften: eine der fünf bedeutendsten Mineralogischen Sammlungen der Bundesrepublik mit rund 100 000 katalogisierten Stücken, Lehrsammlungen, einer öffentlich zugänglichen Schausammlung sowie fachlich spezifischen Teilsammlungen. Ein Besuch lohnt sich.

Die Mineralogische Sammlung der Technischen Universität Berlin blickt auf eine über 200-jährige Geschichte zurück. Eigentlich war der preußische König Friedrich II. (1717 – 1786), der Große, "schuld". Er wollte, dass die Mineralogie in Preußen gelehrt werden könne, um für die Ausbeutung der Rohstoffvorkommen Fachleute im eigenen Reich ausbilden zu können. Mit dem Erwerb der Mineraliensammlung des Oberbergrats K. A. Gerhard wurde dann 1781 der Grundstock des "Königlichen Mineralienkabinetts" gelegt. Für die Vermehrung und Unterhaltung erhielt die Bergakademie, eine Vorläufereinrichtung der TU Berlin, jährlich 300 Taler, viel Geld für die damaligen Verhältnisse. Dozenten der Bergakademie erhielten ein jährliches "Salair" von 100 bis 200 Talern. 

Nach einer wechselvollen Geschichte, Zerstörungen und Plünderungen im zweiten Weltkrieg, konnte die Sammlung mit dem Erwerb mehrerer Privatsammlungen neu aufgestockt werden. Heute befindet sie sich im sechsten Stock des von Willy Kreuer Ende der Fünfziger Jahre entworfenen Gebäudes für Bergbau- und Hüttenwesen am Ernst-Reuter-Platz in Berlin. Schwerpunkte der heutigen Sammlung bilden die Mineraliensystematik sowie Mineralien der Lagerstätten Tsumeb/Namibia und Hagendorf/Oberpfalz. Fachspezifische Teilsammlungen umfassen Gesteine, Edelsteine, Erzanschliffe, Vorlesungs- und Übungssammlungen, Kristallzwillinge, Epitaxien, Pseudomorphosen, historische Dünnschliffpräparate sowie historische Geräte zur Mineraluntersuchung und Kristallholzmodelle.

Der Hauptteil der Sammlungen ist in einem rund 200 Quadratmeter großen Schauraum untergebracht. In großen Vitrinen sind über 1500 Exponate präsentiert. Hier finden Interessierte sowohl museale Schaustücke als auch Stücke zur Systematik der Mineralien und zur Entstehung von Gestein und Mineralien. Wandschaukästen zeigen wechselnde Ausstellungen wichtiger Fundstücke, die Geschichte der Mineralogie sowie historische Instrumente zur Mineraluntersuchung. 

Wer auf den Anblick der schönen Steine auch zu Hause nicht verzichten mag, der kann einen Kalender für das Jahr 2005 mit professionellen Fotografien ausgewählter Stücke im Institut erwerben. Geöffnet ist die Schau wieder ab dem 3. Januar 2005, Führungen nach Vereinbarung. Der Eintritt ist frei. 


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dr. Susanne Herting-Agthe, Leiterin der Mineralogischen Schausammlung am Institut für Angewandte Geowissenschaften der Technischen Universität Berlin, Ernst-Reuter-Platz 1, 10587 Berlin, E-Mail: susanne.herting-agthe@tu-berlin.de, Tel.: 030/314- 22254/23965, www.mineralogische-sammlungen.de

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