[TU Berlin] Medieninformation Nr. 84 - 16. April 2004 - Bearbeiter/in: ehr


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Menschenrechte – Frauenrechte

Öffentliches Interdisziplinäres Forschungskolloquium / Beginn am 21. April 2004

Soll eine muslimische Lehrerin in einer deutschen Schule unter Berufung auf das Menschenrecht auf freie Religionsausübung ein Kopftuch tragen dürfen? Oder ist das religiöse Gebot frauenfeindlich und steht somit im Widerspruch zum Gleichheitsparagraphen unseres Grundgesetzes? Die aktuellen Debatten um das "Kopftuchurteil" haben uns die Spannungen zwischen allgemeinen Menschenrechten und Gleichheitspostulaten einerseits sowie dem Toleranzgedanken und besonderen Schutzrechten für Frauen andererseits wieder nachdrücklich in Erinnerung gerufen.

Das Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIFG) der TU Berlin hat im gerade beginnenden Sommersemester zahlreiche namhafte Wissenschaftlerinnen aus diversen Disziplinen sowie aus dem In- und Ausland eingeladen, um den Problemzusammenhang aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Wir möchten Sie herzlich zum Forschungskolloquiums "Menschrechte – Frauenrechte“ einladen. Die Veranstaltungsreihe wendet sich an eine nicht nur akademische, sondern breite Öffentlichkeit und ist kostenfrei. Ein Gasthörerschein ist nicht erforderlich. Das vollständige Programm entnehmen Sie bitte dem WWW: http://www.tu-berlin.de/zifg/lehre/focoss04.html.  

Zeit: mittwochs, 18.15 bis 20.00 Uhr, Beginn am 21. April 2004
Ort: TU Berlin, TU-Hochhaus, Ernst-Reuter-Platz 7, Raum TEL 2003, 10587 Berlin

Die Politikwissenschaftlerin Brigitte Kerchner wird einleitend ausführen, wie die staatliche Regelung von Gewalt und Sexualität die Geschlechterverhältnisse prägt. Die britische Historikerin Jane Rendall wird sich den Streit um das Frauenstimm-recht vornehmen, und die israelische Historikerin Dalia Ofer wird den Holocaust aus dem Blickwinkel bedrohter und verhinderter Mutterschaft beleuchten – einer Perspektive, die in weiten Teilen der Holocaust Studies noch immer als feministische Opferkonkurrenz missverstanden wird. Neben einer systematischen Herleitung der menschenrechtlichen Gleichheitsproblematik und einer kritischen Erörterung des Multi-Kulti-Relativismus durch die Philosophinnen Andrea Maihofer und Sidonia Blättler wird es auch ganz konkret um die Frauenrechte im heutigen Afghanistan gehen (Renate Kreile), um die innenpolitischen Konsequenzen des aktuellen US-amerikanischen "Empire-Building" für Frauen und Minderheiten (Margo Okazawa-Rey), die Chancen für Geschlechtergleichheit im Zuge der Europäischen Integration (Sabine Berghahn, Bozena Choluj), den Kampf gegen sexuelle Folter und Frauenhandel (Heidi Wedel, Angelika Kartusch) und die Frage, ob dass Recht auf Arbeit ein Menschenrecht ist oder sein sollte (Alexandra Scheele).


Die Veranstalterinnen Brigitte Kerchner und Ulrike Weckel sind gerne bereit, interessierten Journalisten und Journalistinnen den Kontakt zu einzelnen Referentinnen zu vermitteln oder sie mit Zusatzinformationen zu versorgen. Anfragen bitte an Gabriele Willeke, Sekretariat des ZIFG, Tel.: 030/314-26974, Fax: -26988, E-Mail: Gabriele.Willeke@tu-berlin.de
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