[TU Berlin] Medieninformation Nr. 300 vom 7. Dezember 2005 - Bearbeiter/-in: stt


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TU Berlin legt 10 Millionen-Euro-Programm für die Lehre auf

Universität bündelt Initiativen zur Verbesserung der Studiensituation / Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung spielen wichtige Rolle

Die TU Berlin wird 10 Millionen Euro für die nachhaltige Verbesserung ihrer Lehre investieren. Dazu hat sie jetzt das Programm „Offensive Wissen durch Lernen“ aufgelegt. Der Akademische Senat der TU Berlin hat in seiner Sitzung am 7. Dezember das 10-Millionen-Programm für die Lehre begrüßt und zustimmend zur Kenntnis genommen (23 Ja-Stimmen, zwei Enthaltungen). Es bildet das Herzstück von insgesamt vier Initiativen, die alle zu einer besseren Studiensituation an der TU Berlin führen sollen: 

  1. Im Zentrum steht das 10-Millionen-Programm zur nachhaltigen Verbesserung der Lehre an der TU Berlin ("Offensive Wissen durch Lernen").
     
  2. Um den Bereich eLearning und eTeaching weiter auf hohem Niveau auszubauen, wurde das 2-Millionen-Euro-Schwerpunktprogramm "Multimedia in Lehre und Forschung" (MuLF) aufgelegt, das sowohl eine Verbesserung der Infrastruktur als auch der Kontent-Entwicklung anstrebt.
     
  3. Ein in Arbeit befindliches Programm für die Begabtenförderung bildet die dritte Säule.
     
  4. Für den Bereich der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung hat die TU Berlin ihr Konzept für innovative Graduiertenschulen im Rahmen der ersten Fördersäule des Exzellenzwettbewerbs von Bund und Ländern erarbeitet. An der ersten Ausschreibungsrunde beteiligte sie sich mit zwei Konzepten.

Die Projekte unterstützen den Studienreformprozess an der Universität, der zu einer prinzipiellen Neukonzeption der Lehrpläne und einer besseren Studienorganisation und Studierendenbetreuung führen wird. Hintergrund bildet die Einführung der gestuften Studiengänge an der TU Berlin. Bis zum Wintersemester 2007/2008 werden alle Studienprogramme erneuert und auf Bachelor- und Masterabschlüsse umgestellt sein.

"Mit dieser konzentrierten Aktion dokumentieren wir ganz deutlich die zentrale Bedeutung einer exzellenten Lehre an der TU Berlin. Wir wollen Schwachstellen - beispielsweise bei der schlechten Betreuungsrelation unserer Studierenden - gezielt beseitigen, und gleichzeitig unser hohes Niveau unter anderem im Bereich eLearning strategisch ausbauen", erläutert TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler den Stellenwert. "Ganz bewusst haben wir das Programm Projekt offen angelegt, so dass wir damit in unserer Universität einen Wettbewerb um die besten Konzepte für die Studienreform initiieren. Wir stoßen inneruniversitär einen Exzellenzwettbewerb für die Lehre an. Gleichzeitig kommen wir unseren Pflichten hinsichtlich einer weiteren Verbesserung der Studienbedingungen aus dem Hochschulvertrag nach, den wir mit dem Land Berlin abgeschlossen haben."

Nachdem sich die TU Berlin in diesem Jahr an der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern mit mehreren Anträgen im Bereich der Forschung und der Graduiertenausbildung beteiligt hat, setzt sie nun mit der Bündelung mehrerer Programme für die Lehre ein weiteres sichtbares Signal in Richtung Reform. "Die Höhe der Summe und unsere zahlreichen Maßnahmen zur Qualitätssicherung verdeutlichen, dass wir über einen kurzfristigen Zeitraum hinaus planen und alles dafür tun, damit unsere Absolventinnen und Absolventen top ausgebildet in den Arbeitsmarkt wechseln können", ergänzt TU-Präsident Kurt Kutzler.
 

1.

Das 10-Millionen-Programm "Offensive Wissen durch Lernen"

Hierbei sollen Maßnahmen gefördert werden, die die Neukonzeption der Lehrpläne und die Verbesserung der Studienorganisation und der Studierendenbetreuung forcieren. Damit will die TU Berlin sicher stellen, dass die im Bologna-Prozess vorgesehenen Ziele einer Verkürzung der Studienzeit und einer Absenkung der Abbrecherquoten erreicht werden. Das wiederum verschafft ihr einen weiteren Wettbewerbsvorteil, da diese Parameter als Benchmarks in dem Hochschulvertrag zwischen der Universität und dem Land Berlin festgeschrieben sind und leistungsabhängig bewertet werden.

Die finanziellen Mittel, um die sich TU-Initiativen auf Fakultäts- und Institutsebene bewerben können, kommen aus dem TU-Haushalt und sollen einerseits in langfristig angelegte Reformprojekte und andererseits in Form von Einmalinvestitionen in Strukturverbesserungsprojekte bzw. strategische Projekte fließen. Die Laufzeit des 10-Millionen-Programms beträgt drei Jahre. Es soll am 1. April 2006 starten.

Zu den langfristig angelegten Reformprojekten gehören:

- eine deutlich verbesserte Ausstattung mit Tutoren,

- eine Reinvestition in den Gerätepark, der insbesondere für Praktika während des Studiums zur Verfügung stehen muss,

- ein Ausbau der Weiterbildungsangebote für Lehrende,

- eine weitere Förderung von innovativen Studierendenprojekten 

- sowie eine weitgreifende Qualitätssicherung für aktuelle und künftige Studiengänge an der TU Berlin.

"Gerade Maßnahmen in diesen Bereichen haben eine direkte Rückwirkung auf die Studiensituation an unserer Universität. Wir versprechen uns dadurch kürzere Studienzeiten, eine verbesserte und moderne Geräteausstattung, eine günstigere Betreuungsrelation im Studium und ein höheres didaktisches Niveau in den Veranstaltungen", erklärt Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, 1. Vizepräsident für Lehre und Studium an der TU Berlin.

So genannte strukturunterstützende Einmalinvestitionen werden in die "Initiative elektronischer Studierendenservice" und in die "Lehrbuchsammlung der Universitätsbibliothek" getätigt. Bei den strategischen Projekten stehen solche mit einem Gender-Bezug im Vordergrund. Gerade die Situation weiblicher Studierender an der TU Berlin soll durch gezielte Maßnahmen verbessert werden. Aber auch Investitionen in Schulprojekte sind angedacht.
 

2.

Medienzentrum für multimediales Lernen, Lehren und Forschen
2 Millionen Euro von der TU Berlin, 1,7 Millionen Euro vom BMBF

An der TU Berlin wurde im Sommer 2005 das neue Medienzentrum für multimediales Lernen, Lehren und Forschen (MuLF) gegründet. 2 Millionen Euro fließen in die Aktivitäten. Es soll vorhandene Projekte im Bereich eLearning und eTeaching bündeln und neue Lernformen und –inhalte fördern. Damit soll die TU Berlin ihren Spitzenplatz beim Einsatz von IT-Technologien ausbauen. Bereits im August 2005 erhielt das neue Zentrum eine weitere umfangreiche Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Rund 1,7 Millionen Euro stehen ihr in den nächsten drei Jahren für das Projekt "Nemesis - New Media Support & Infrastructure" zur Verfügung. Daran beteiligen sich vier Fakultäten und drei zentrale Einrichtungen der TU Berlin. Lernen, Wissen, Prüfen, Studieren, Experimentieren und Forschen sind darin zu einer vernetzten Struktur verwoben.
 

3.

Innovative Graduiertenschulen an der TU Berlin

Die TU Berlin hat sich mit mehreren Projekten an der ersten Ausschreibungsrunde im Exzellenzwettbewerb von Bund und Ländern beteiligt. Neben Anträgen für Forschungscluster und einem Antrag für den Ausbau der Spitzenforschung hat sie auch zwei Projektskizzen für Graduiertenschulen eingereicht. Für eine "Berlin Mathematical School" bewirbt sie sich gemeinsam mit Freier Universität und Humboldt-Universität. Eine enge Zusammenarbeit besteht bereits bei dem DFG-Forschungszentrum MATHEON "Mathematik für Schlüsseltechnologien", bei dem die TU Berlin die Sprecherfunktion inne hat. Mit dem zweiten Konzept für die Nachwuchsförderung im Bereich Architektur und Stadtplanung stützt sie sich auf zahlreiche DFG-Initiativen und auf ein breites wissenschaftliches Netzwerk an der TU Berlin. Weitere Konzepte für eine innovative Nachwuchsförderung wird die TU Berlin bei der zweiten Ausschreibungsrunde des Bundeswettbewerbes im Frühjahr nächsten Jahres einreichen. 

Weitere Hintergrundinformationen:  


Weitere Informationen erteilt Ihnen gerne: Dr. Kristina R. Zerges, Leiterin des Presse- und Informationsreferats der TU Berlin, Tel.: 030/314-23922, E-Mail: zerges@tu-berlin.de

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