[TU Berlin] Medieninformation Nr. 45 vom 24. Februar 2006 - Bearbeiter/in: caba/ehr

   


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Produktivität vom Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit

Internationale Fachtagung vom 14. bis 17. März 2006 an der TU Berlin / Einladung

Produktivität ist für die moderne Leistungsgesellschaft ein ökonomisch geprägter Schlüsselbegriff, der mit Vorstellungen von Fortschritt, Zuwachs, Wettbewerb und Expansion ebenso unlösbar wie mit einem spezifischen Verständnis von Arbeit als einer ethisch hoch eingeschätzten geistigen oder körperlichen Tätigkeit verknüpft ist. Das war nicht immer so, doch ist die historische Dimension des Konzepts "Produktivität" in Vergessenheit geraten. Ihr widmet sich die zweite interdisziplinäre Tagung des Arbeitskreises ARGUS, einem international kooperierendes Netzwerk für geisteswissenschaftliche Nachwuchsforschung, das seinen Mitgliedern ein innovatives Gesprächs- und Arbeitsforum für den interdisziplinären Austausch bietet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der fachübergreifenden Eröffnung neuer Perspektiven zur Erforschung des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. 

Nach der erfolgreichen Eröffnung der Tagungsreihe "Brüche und Kontinuitäten – Vom Mittelalter in die Frühe Neuzeit" in Dresden im Jahr 2005 kommt ARGUS nun an die TU Berlin. Unterschiedliche "Konzepte von Produktivität im Wandel vom Mittelalter in die Frühe Neuzeit" stehen in der Zeit vom 14. bis 17. März 2006 im Mittelpunkt einer internationalen Fachtagung. 

Wir möchten Sie herzlich dazu einladen und bitten Sie, auch in Ihrem Medium auf diese Veranstaltung hinzuweisen:

Zeit: vom Dienstag, dem 14. bis Freitag, dem 17. März 2006
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Raum H 1035, 10623 Berlin
Beginn: Dienstag, dem 14. März 2006, um 19.00 Uhr

Als Instrument zur Erforschung von Entstehungsprozessen geistiger wie materieller Kulturgüter in der Vormoderne soll der Begriff "Produktivität" fruchtbar gemacht werden: Denn er erscheint geeignet, obgleich erst in der Neuzeit gebildet, Konzepte des Erzeugens, Hervorbringens, mithin des Schöpferischen per se zu analysieren. Ziel der Tagung wird es sein, diesen Vorstellungen in ihrer historischen Genese nachzuspüren und ihre Wirkungen sowie ihre Transformationsprozesse zu beschreiben. Durch die Konzentration auf mikrologische Analysen kultureller Praktiken des Produktiven bewegt sich die Tagung einerseits im Kontext der Historischen Anthropologie. Andererseits und bedingt durch ihre Kernfrage nach Konzeptualisierungen von Produktivität möchte sie auch einen Beitrag zu einer "Sozialgeschichte der Ideen" leisten.

Von "Henry Ford im 11. Jahrhundert: Skulpturen vom Band als Kunst für die Massen" über "Lust-Gewinne – Konstellationen sexueller und ökonomischer Produktivität in kleinepischen Texten des 13. bis 16. Jahrhunderts" bis hin zu "Fa presto" als Konzept künstlerischer Gestaltungskraft spannt sich der bewusst interdisziplinäre Bogen dieser Tagung und wirft dabei zugleich überraschende Schlaglichter auf die ungebrochene Aktualität der Frage: "Was waren (und sind) die Bedingungen für künstlerische beziehungsweise nichtkünstlerische Produktivität, und welchen Veränderungen waren diese im Laufe der Jahrhunderte unterworfen?" 
Über das vollständige Programm können Sie sich unter http://argus-arbeitskreis.de/ informieren.

Veranstaltet und organisiert wird die Tagung vom Institut für Literaturwissenschaft der TU Berlin in Zusammenarbeit mit dem Seminar für Deutsche Philologie der Georg-August-Universität Göttingen; sie wird von der Fritz-Thyssen-Stiftung gefördert.


Weitere Informationen erteilen Ihnen gern: Dr. Corinna Laude, Institut für Literaturwissenschaft der TU Berlin, Tel.: 030/314-23294, E-Mail: c.laude@gmx.de
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