[Kapitel 2]

[TU Berlin]


TU Berlin - Rechenschaftsbericht des Präsidenten 1995/96

Kapitel 2 - Leistungsstand in Lehre und Studium


Akademischer Mittelbau

Im Zuge der Verabschiedung des Hochschulentwicklungsplans III (HEP III) im Mai 1994 wurden die Stellen für das wissenschaftliche Personal und ihre Verteilung auf die veränderten Fachbereichsstrukturen neu festgelegt. Angesichts anhaltender Sparzwänge im TU-Haushalt konnte das im HEP III vorgesehene Stellenvolumen für den akademischen Mittelbau in den Folgejahren nicht realisiert werden. Während der HEP III ca. 1.200 Qualifizierungsstellen für wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vorgesehen hatte, wurden im Doppelhaushalt 1995/96 nur noch ca. 1.100 Qualifizierungsstellen veranschlagt, von denen mit Stand Juni 1996 etwa 1.043 besetzt sind (133 C1-Halbilitationsstellen; 910 Promotionsstellen). Das für die Weiterqualifizierung befristet beschäftigte wissenschaftliche Personal besetzt demnach zu etwa 13 % Habilitationsstellen und zu etwa 87 % Promotionsstellen. Aus der entsprechenden Grafik ergibt sich ihre Verteilung auf die verschiedenen Fachbereiche einschließlich der Stellen für Dauerbeschäftigte und Lehrkräfte mit besonderen Aufgaben.

Grafik 6: Akademischer Mittelbau: Personalstand Juni 1996

Im Jahre 1995 konnte die TU Berlin aufgrund allgemeiner Planungsunsicherheit den Einstellungstermin im April 1995 nur sehr restriktiv wahrnehmen. Die dadurch aufgetretenen Personalengpässe wurden zum großen Teil beim Einstellungstermin zum Wintersemester 1995/96 ausgeglichen. Erst das Haushaltsstrukturgesetz 1996 erzwang für den akademischen Mittelbau bis dahin noch vermeidbare drastische Sparmaßnahmen. So mußte ab dem 28.3.1996 ein absoluter Einstellungsstopp verhängt werden, der nur für unabweisliche Lehraufgaben im Sommersemester 1996 Ausnahmeregelungen gestattete. Die Erfüllung der gesetzlich verordneten Auflagen zur Streichung von Hochschullehrerstellen läßt keine Alternativmaßnahmen zu, da nur durch Kürzungen bei den befristeten Stellen des akademischen Mittelbaus Sparpotentiale kurzfristig wirksam werden können. Dadurch entstehen erhöhte Arbeitsbelastungen beim noch vorhandenen akademischen Mittelbau, die durch die vielfach langandauernde Nichtbesetzung von Professorenstellen noch verschärft werden. Daraus ergeben sich unvermeidliche Engpässe, die die Qualität der Lehre negativ beeinflussen und die Forschungsaktvitäten zunehmend auf Drittmittelvorhaben verlagern, die außerhalb des Landeszuschusses finanziert werden.

Die Mittelbaukonzeption der TU Berlin vom 1.7.1992 sieht vor, daß Qualifikationsstellen grundsätzlich volle Stellen mit einer fünfjährigen Laufzeit sein sollen. Der akademische Senat hat jedoch im Einzelfall Ausnahmen beschlossen und Arbeitsverträge für 2/3-Stellen bzw. eine dreijährige Laufzeit genehmigt. In den Haushaltsplänen 1995/96 sind etwa 27 % als entsprechende 2/3-Teilzeitstellen ausgewiesen. Der akademische Mittelbau der TU Berlin engagiert sich traditionell sehr aktiv in den Selbstverwaltungsgremien. Inwieweit aufgrund von Gremientätigkeiten Vertragsverlängerungen möglich sind, ist nach wie vor strittig und wird derzeit von den einschlägigen Gerichten geprüft.


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