Strukturreformen TU Berlin

Rechenschaftsbericht 1997/98


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6.1 Akkreditierungsverbund für Ingenieurstudiengänge

Anlaß: Internationalisierung

Der unmittelbare Anlaß für die Gründung dieses Akkreditierungsverbundes, dem bisher 27 Hochschulen beigetreten sind ­ die Technische Universität Berlin gehörte zu den Initiatoren und Gründungsmitgliedern ­ waren die Bemühungen um Einführung von Bachelor­ und Master­Abschlüssen an den Universitäten. Solche international bekannten Abschlüsse stellen einen wichtigen Baustein im Konzept einer weiteren Internationalisierung der Universitäten dar. Ihre Einführung wirft allerdings Fragen der Qualitätsbestimmung und ­kontrolle auf. Es gibt den Bachelor­ wie den Masterabschluß auch in den angelsächsischen Ländern in sehr verschiedener Ausprägung.

Gütesiegel

Der Verbund wird Qualitätskriterien für solche Studiengänge festlegen. Er erteilt damit gewissermaßen ein Gütesiegel für die von ihm akkreditierten Studiengänge. Die Absicht des Vereins ist, die Akkreditierungskriterien hoch anzusetzen. Es besteht Konsens, daß die Mitgliedshochschulen des Verbundes keinesfalls automatisch die Akkreditierungskriterien erfüllen.

Mindestanforderungen

Diese Kriterien werden sich beziehen auf einen Mindestumfang an SWS für die verschiedenen Abschlüsse, auf Mindestanteile in Mathematik und Naturwissenschaften, auf die Notwendigkeit eines bestimmten fachübergreifenden Anteils an den Lehrinhalten, einen notwendigen Fremdsprachenanteil, ein Industriepraktikum, einen bestimmten Umfang angewandter Ingenieurfächer und weiteres mehr. Sie werden aber auch Anforderungen an die anbietende Lehreinheit formulieren: Eine Mindestanzahl von Vollzeit­Professuren, bestimmte Kriterien der Forschungsqualität und Produktivität: Veröffentlichung, Drittmittel u. ä.

Es ist noch offen, wie weit auch strukturelle Gesichtspunkte wie etwa die Modularisierung des Studienangebots oder die Einführung von Kreditpunkte­Systemen im Interesse der weiteren Beförderung von Mobilität berücksichtigt werden.

Fachkommissionen

Bisher wurden drei Fachkommissionen gebildet, die die Akkreditierungskriterien für die Studiengänge in den Bereichen Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Maschinenbau ausarbeiten sollen.

Akkreditierungsagentur im Sinne der Kultusminister-
konferenz (KMK)

Der Verbund übernimmt damit die Aufgaben einer Akkreditierungsagentur im Sinne des Beschlusses der Kultusministerkonferenz vom 3. Dezember 1998. Mit diesem Beschluß hat die Kultusministerkonferenz festgelegt, daß die Gewährleistung fachlich­inhaltlicher Mindeststandards im wesentlichen durch "peer reviews" erfolgen solle. Bei der Kultusministerkonferenz wird ein länderübergreifender Akkreditierungsrat gebildet, der die Akkreditierungsverfahren danach überwacht, "ob die Verfahren der Begutachtung nach fairen Regeln ablaufen". Der Akkreditierungsverbund für Ingenieurstudiengänge wird sich bemühen, einen Sitz im Akkreditierungsrat der Kultusministerkonferenz zu erhalten.


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