Rechenschaftsbericht 1999/2000 TU Berlin

Rechenschaftsbericht 1999/2000


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3. 3 Neueingerichtete Sonderforschungsbereiche und Forschergruppen

Im Berichtszeitraum wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft der

Neuer Sfb an der TU

Funktionalisierung von Proteinen an der TU neu eingerichtet. Ziel dieses Sonderforschungsbereiches ist die grundlegende Erforschung der noch weitgehend unverstandenen molekularen Details und Wirkungsursachen der Funktionalisierung von Proteinen. Ganz konkret soll die Wechselwirkung zwischen dem Protein und den gebundenen Kofaktoren mit Hilfe eines kombinierten Einsatzes verschiedener biochemischer, molekularbiologischer, strukturanalytischer und spektroskopischer Techniken an geeigneten biologischen Systemen auf molekularer Ebene erforscht sowie Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet werden.

Katalytische Prozesse Der Hintergrund für diese Initiative besteht darin, dass die meisten biologischen Prozesse durch Enzyme katalysiert und gesteuert werden. Viele dieser Enzyme enthalten spezielle organische Moleküle oder Metallzentren, die als Kofaktoren entweder direkt am katalytischen Prozess teilnehmen oder diesen indirekt beeinflussen. Die Kofaktoren werden für ihre Aufgabe durch spezifische Interaktion mit den sie umgebenden Aminosäuren funktionalisiert, andererseits kann auch die Geometrie oder der elektronische Zustand des Kofaktors die Proteinstruktur verändern und das Protein damit für eine spezifische Reaktion aktivieren. Diese beiden Effekte sollen hier untersucht werden.

Molekulare Baueinheiten In einer späteren Phase dieses kooperativen Vorhabens sollen die erwarteten Erkenntnisse im Rahmen der sich schnell entwickelnden de novo-Proteinsynthese gezielt zum Aufbau molekularer Baueinheiten biologisch aktiver Proteine mit spezifischen Funktionen genutzt werden. Mit solchen Systemen wird auch ein Weg gewiesen zu einer möglichen praktischen Umsetzung auf dem Gebiet der Katalyse, z.B. mittels gentechnisch modifizierter Proteine oder de novo-synthetisierter Proteinmodule.

Hochschulüber-
greifende Zusammenarbeit
Neben der Technischen Universität als Sprecher-Hochschule sind Physiker, Chemiker und Biologen der Freien und der Humboldt-Universität sowie des Max-Planck-Instituts für Molekulare Genetik und des Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie im Forschungsverbund Berlin e.V. an dem Sfb beteiligt.

Neue DfG-Forschergruppe an der TU Im Berichtszeitraum wurde außerdem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Einrichtung der Forschergruppe

an der TU bewilligt. Das Spektrum der beteiligten Fachgebiete der TU und FU umfasst die Bodenkunde, Mikrobiologie, Geophysik, Umweltchemie und Abwasserreinigung.

Stadtböden Stadtböden besitzen meistens ein vergleichsweise geringes Alter, haben eine große Entwicklungsdynamik und sind durch eine hohe kleinräumige Variabilität gekennzeichnet. Gerade die letzten beiden Punkte sind bisher nur unzureichend untersucht worden. Hinzu kommen im Vergleich zu naturnahen Räumen größere Veränderungen der Umgebungs-bedingungen (hoher Stoffeintrag, z.T. extremer Wasser- und Wärmehaushalt). Wasser- und Stofftransport, räumliche Variabilität sowie Veränderungen im Oberboden sind daher die zentralen Fragestellungen in dieser Forschergruppe. Hauptziel der Forschergruppe ist es, die Umsetzungsprozesse auf urbanen Standorten zu charakterisieren und den Stofftransport zu bestimmen. Dazu sind die Weiterentwicklung und kombinierte Anwendung neuer Methoden sowie die Analyse fachübergreifender Wechselwirkungen erforderlich. In der ersten Projektphase sind detaillierte Feld- und Laboruntersuchungen aller beteiligten Fachgebiete auf zwei Intensivflächen geplant. In der zweiten Projekthälfte sollen die gewonnenen Erkenntnisse zur Weiterentwicklung bestehender numerischer Simulationsmodelle genutzt werden, um Prognosen über Standortentwicklungen und Stoffaustrag zu erstellen. Die entwickelten Methoden und Techniken sollen in dieser Phase bezüglich ihrer Übertragbarkeit auf andere Standorte überprüft werden (Regionalisierung). Detaillierte Informationen finden Sie unter http://www.interurban.de.

Vorbereitung TU-intern gefördert Die Beantragung dieser Forschergruppe geht auf das im Rahmen der TU-internen Forschungsförderung finanzierten interdisziplinären Forschungsprojektes "Bindung, Mobilität, Transport und Wirkung organischer und anorganischer Schadstoffe sowie Abbau von Organika in Rieselfeldökosystemen", Sprecher: Prof. M. Renger, zurück.
Sonderforschungsbereich 193 Biologische Behandlung industrieller und gewerblicher Abwässer. Projektbereich Textilfarbstoffe. Reaktor mit Weißfäulepilzen zur Entfärbung eines roten Reaktivfarbstoffes Reaktor mit Weißfäulepilzen

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