Rechenschaftsbericht 1999/2000 TU Berlin

Rechenschaftsbericht 1999/2000


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3. 5 Qualitätssicherung in der Lehre

Interne und externe Evaluation Als geeignetes Mittel der Qualitätssicherung benannten die Leitlinien des Akademischen Senats zur Studiengangentwicklung regelmäßige interne und externe Evaluationen. Diese sollen sowohl die Stärken eines Studienganges ausweisen und die guten Leistungen dokumentieren als auch die Schwachstellen aufzeigen, damit geeignete Maßnahmen zur Behebung eingeleitet werden können.

Evaluationen im Rahmen des Hochschulvertrages:

Zweistufiges Verfahren für 6 Studiengänge Eine Evaluation in einem zweistufigen Verfahren mit interner und externer Begutachtung wurde im zur Zeit gültigen Hochschulergänzungsvertrag für mindestens 6 Studiengänge mit insgesamt mindestens 20 % der Studierenden verbindlich vereinbart. Die Studiengänge Bauingenieurwesen, Chemie, Elektrotechnik, Geoingenieurwissenschaften, Informatik, Maschinenbau und Physik wurden im Sommersemester 99 ausgewählt und über Verfahren, Kriterienempfehlungen und Zeitpläne gemäß Hochschulvertrag informiert. Die Evaluierung soll auch in den Fällen, in denen internationale Studiengänge eingeführt werden oder deren spätere Einführung beabsichtigt ist, zur Vorbereitung der erforderlichen Akkreditierung dienen.

Verantwortung bei den Fachbereichen Es wurde bewusst darauf verzichtet, detaillierte zentrale Vorgaben für die Ausgestaltung der Evaluation vorzunehmen, da die Erfahrung aus der Vergangenheit (Preisser-Studie, Studienbarometer u. a.) gezeigt haben, dass ein ernsthafter Diskurs über die Evaluationsergebnisse im Fachbereich bei einer zentral initiierten Evaluation mit einheitlichen Fragebögen nur ansatzweise erfolgt. Erfolgreiche Umsetzung von Evaluationsergebnissen setzt in der Regel einen breiten Konsens zum Evaluationsvorhaben und den Evaluationszielen im Fachbereich voraus. In den Fachbereichen setzte daher im Wintersemester 99/00 eine Diskussion über Evaluationsziele, Methoden und deren technische Umsetzung ein, die zum Teil bis heute anhält. Insbesondere der Diskussionsprozess in den Fachbereichen hat sich nach überregionalen Erfahrungen im Zusammenhang mit der Lehrevaluation positiv auf die Studienbedingungen ausgewirkt. Die Selbstevaluation hat in den Studiengängen im Sommersemester 2000 begonnen und soll bis zum 30.6. 2001 abgeschlossen sein. Dabei hat die Physik die externe Evaluation in Abstimmung mit der Humboldt-Universität und der Freien Universität durchgeführt.

Evaluationen des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE):

CHE-Studienführer für Informatik, Mathematik, Physik (1999) und Ingenieur-
wissenschaften (2000)
Im Jahr 1998 veröffentlichten das CHE in Kooperation mit dem Stern erstmals einen bundesweiten Studienführer für die Fächer Chemie, und Wirtschaftswissenschaften. 1999 folgte eine Betrachtung der Fächer Jura, Informatik, Mathematik und Physik. Im Jahr 2000 wurde ein Studienführer für die Ingenieurwissenschaften veröffentlicht. Untersucht wurden die Studienbereiche Architektur, Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Im nächsten Jahr ist eine Untersuchung der Geisteswissenschaften vorgesehen. Hauptziel der Umfrage ist die Verbesserung der Information für Studienbewerber und Studierende. Darüber hinaus soll der Studienführer durch die Schaffung von mehr Transparenz einen Anreiz zu mehr Wettbewerb zwischen den Hochschulen bieten und eine Debatte anstoßen.

Schlechte Bewertung der Lehre Als generelle Tendenz für die TUB ist neben guten Ergebnissen in der Forschung ein schlechtes Abschneiden in der Lehre feststellbar. Die Ergebnisse der CHE-Untersuchungen und ggf. daraus ableitbare Konsequenzen wurden mit den betroffenen Fachbereichen und im Akademischen Senat diskutiert. Unstimmigkeiten bei der CHE-Umfrage entstehen durch die Zusammenfassung von einigen Studiengängen und die geringen Rücklaufquoten. Daher sind unmittelbare Konsequenzen für die Fachbereiche schwer ableitbar und bedürfen in einigen Fächern weiterer Untersuchungen. Diese erfolgen zur Zeit in den Evaluationsvorhaben der Fachbereiche. Ein wesentlicher Kritikpunkt bei den meisten TU-Studiengängen war die im Bundesvergleich zu große mittlere Studiendauer. Eine Analyse ergab als einen Grund für die erhöhte Studiendauer in den Ingenieurwissenschaften den hohen Anteil von Bildungsausländern im nationalen Vergleich (s.u.1.5).

Selbstverständlich ist es erklärtes Ziel, durch die Gesamtheit der initiierten Studienreformmaßnahmen in zukünftigen vergleichbaren Untersuchungen bessere Ergebnisse zu erzielen. Die schwierige Personalsituation in den Fakultäten, verbunden mit dem Anstieg der Studierendenzahlen erschwert allerdings die erfolgreiche Umsetzung der Reformmaßnahmen, insbesondere wenn betreuungsintensive Bereiche betroffen sind.


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