Rechenschaftsbericht 1999/2000 TU Berlin

Rechenschaftsbericht 1999/2000


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4. 2 Austauschprogramme außerhalb Europas

Nachfrage / Angebot Im Überseebereich, speziell für die USA, Kanada und Australien, ist das stets große Interesse der Studierenden an einem Auslandsstudium seit 1998 kontinuierlich gewachsen und hat im Studienjahr 1999/2000 mit 170 Bewerberinnen und Bewerbern auf 85 Stipendien in 34 Austauschprogrammen einen Höchststand erreicht. Entsprechend intensiv und arbeitsaufwendig waren die Auswahlverfahren. Das gilt insbesondere für die Bewerbungen für die USA und Kanada. Hier sind 30minütige Auswahlinterviews unter Beteiligung des fachlich zuständigen Hochschullehrers notwendig.

Problem Studiengebühren Ein besonderes Problem bilden die hohen Studiengebühren in den USA, Canada und Australien. Im Verhältnis der europäischen Hochschulen zueinander gilt die Regel, dass die Austauschstudentinnen und -Studenten an der Gastuniversität keine Studiengebühren zahlen müssen. In den Austauschbeziehungen mit Hochschulen der USA, Kanadas und Australiens müssen diese Gebühren bezahlt werden, was zur Folge hat, dass ein Austausch in der Regel nur zustandekommt, wenn sich an der Gastuniversität ein Studierender findet, der bereit ist, während seines Aufenthaltes an der Technischen Universität Berlin die Studiengebühren an seiner Heimatuniversität für einen deutschen Gaststudenten weiter zu bezahlen. Damit sind die Austauschmöglichkeiten sehr stark eingegrenzt:
Geringe Anreize für potentielle Gaststudierende
  • Für den ausländischen Studierenden, der für seinen Deutschland-Aufenthalt kein Stipendium erhält, fehlt ein finanzieller Anreiz.
  • Das zweistufige amerikanische Studienmodell mit einer deutlich quantitativen Betonung des Bachelor-Studiums (lediglich 20% der Bachelor-Absolventen machen später noch einen Master-Abschluss) lässt wenig Spielraum für ein Auslandsstudium.
Sprachprobleme
  • Zusätzlich mangelt es den Studierenden in den genannten Ländern an deutschen Sprachkenntnissen. Hier wirkt sich aus, dass die Universität wie die deutschen Hochschulen überhaupt - im Unterschied etwa zu den skandinavischen Ländern oder den Niederlanden - wenig englischsprachige Lehrangebote erbringen. Positive Ausnahmen an der Technischen Universität sind das Hauptstudium der Biotechnologie, das vollständig in Englisch angeboten wird, der internationale Studiengang Global Production Engineering und Teilbereiche innerhalb der Physik.
Anrechenbarkeit von Studienleistungen
  • Ein weiteres Problem liegt nach wie vor in der Anrechenbarkeit der an der TU erbrachten Studienleistungen an der Heimatuniversität der Gaststudierenden. Hier bedarf es der Aufstellung besonderer auf die Bedürfnisse der Gaststudierenden abgestimmter Studienpläne und genaue Vergleiche der angebotenen Inhalte mit vergleichbaren Kursen an der Heimatuniversität. Dies setzt intensive Zusammenarbeit zwischen den Fakultäten und dem Akademischen Auslandsamt, das über die vielfältigsten Erfahrungsberichte verfügt, voraus.

summer schools Zunehmendes Interesse besteht auf Seiten der amerikanischen, kanadischen und australischen Partneruniversitäten an gemeinsam durchgeführten "summer schools". Dies kann ein hervorragendes Feld der Entwicklung von Kontakten und Kooperationsbeziehungen sein, auf dem insbesondere die Hochschullehrer der TU ihre Kontakte zur Industrie zur Geltung bringen können.

Stipendien-
programme außerhalb von Austausch-
beziehungen
Auch außerhalb verabredeter Programme auf Gegenseitigkeit kommen Studierende und Nachwuchswissenschaftler aus aller Welt im Rahmen von Stipendienprogrammen - insbesondere gefördert durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) - an die Universität. Die 1988 vom DAAD aufgelegten "Sandwich-Programme" für postgraduierte indische und brasilianische Studierende, über die im letzten Rechenschaftsbericht berichtet wurde, wurden im Berichtszeitraum erfolgreich weitergeführt. Es kamen insgesamt 33 Inder und 37 Brasilianer mit einem speziellen Studienplan für einen Zeitraum von 9 bzw. 14 Monaten an die Universität.
Fototermin im Rahmen der Einführungsveranstaltung des Akademischen Auslandsamts für die neuimmatrikulierten ausländischen Studierenden Ausländische Studenten vor der Nike im Lichthof

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