TU intern - Dezember 2000 - Multimedia

Internetstudie:

Die Berufswelt online

Das Internet hat sich zu einer wichtigen Plattform für Personalmarketing vor allem rund um junge, gut qualifizierte Hochschulabsolventen entwickelt. Das WWW wird mehr und mehr zu einer ersten Anlaufstelle für potenzielle Bewerber, sodass der virtuelle Auftritt im Bereich Recruitingaktivitäten immens an Bedeutung gewinnt. "Die Welt online” hat mit der "Berufswelt online” und dem Lehrstuhl Marketing I der TU Berlin von Prof. Dr. Volker Trommsdorff die Personalmarketingaktivitäten von 118 großen Unternehmen im Internet untersucht.

Die Studie zeigt, dass kaum ein Unternehmen auf den Bereich Karriere (Jobs, Recruiting etc.) im WWW verzichtet. Informationsbreite und -tiefe variieren jedoch stark. Auch von den interaktiven Möglichkeiten wird nicht in allen Fällen Gebrauch gemacht.

Unter den besten zwölf Unternehmen befinden sich fünf Banken und zwei Automobilhersteller. Die größte Streuung zwischen den Branchen ist im Kriterium "Persönliche Ansprache” anzutreffen. Unternehmensberatungen verstehen es am besten, einen ersten persönlichen Eindruck des Unternehmens zu vermitteln und Interessenten auf einem persönlichen Niveau anzusprechen. Stark ausgeprägt über fast alle Branchen hinweg ist die Qualität der Unternehmensdarstellung durch Geschäftsberichte, Kennzahlen und News. Doch die Interaktivität wird als Stärke des Internets noch nicht flächendeckend genutzt. Nur 47 Prozent der Unternehmen gestatten Online-Bewerbungen. Auf Anfragen per E-Mail antworten nur 44 Prozent innerhalb von sechs Tagen. Zwei Drittel der Unternehmen, die überhaupt reagiert haben, beantworten eine allgemeine Anfrage in 24 Stunden. Ob dies auf Desinteresse oder organisatorische Unzulänglichkeiten zurückzuführen ist, konnte nicht ermittelt werden.

Eine Arbeitsplatzbeschreibung im WWW kann als Standard angesehen werden. Informationen zur Karriereentwicklung sind jedoch nur in 16 Prozent der Fälle zu finden. Noch zurückhaltender sind die Unternehmen in Fragen des Gehalts bzw. sonstiger finanzieller und nicht-finanzieller Anreizsysteme (16 Prozent). Zieht ein Kandidat eine Bewerbung in Betracht, findet er nur zu 8 Prozent Informationen zur Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch. Dabei fallen vor allem Unternehmensberatungen (33 Prozent) positiv auf.

Bei der Untersuchung handelt es sich um eine Momentaufnahme im Zeitraum vom 24. April bis 5. Mai 2000. Zwischenzeitliche Veränderungen sind daher nicht auszuschließen.

Stefanie Terp

Die inhaltliche Verantwortung für die Auswertung und Gewichtung der Ergebnisse liegt beim Lehrstuhl Marketing I der TU Berlin, Prof. Dr. Volker Trommsdorff, Tel.: 314-2 22 66, Fax: 314-2 26 64, E-Mail: marketing1@ww.tu-berlin.de, Internet: http://pm-box.ww.tu-berlin.de/marketing1/index.htm. Auftraggeber sind "Die Welt online” und "Berufswelt online”.

http://berufswelt.welt.de/berufswelt/db/special/studie/


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