Das Vermächtnis des Peter Fritz

Der Künstler Oliver Croy stieß 1993 in einem Wiener Trödelladen auf ein in Müllsäcken verpacktes Lebenswerk, das 387 Modellhäuser und eine Diasammlung umfasste. Durch Nachforschungen fand Croy heraus, dass es sich um den Nachlass des 1992 verstorbenen Wiener Versicherungsbeamten Peter Fritz handelte.

Fritz war ein Bastler, aber kein Modellbahn-Miniaturist. Die Veranstalter halten ihn für einen ernstzunehmenden Architekten, begnadeten Entwerfer und sensiblen Beobachter. Jedes Haus steht als Einzelstück für sich. Seine Welt ist die Architektur seiner Zeit mit all ihren Reklametafeln, merkwürdigen Anbauten und absurden Materialien. Teile der Sammlung wurden bereits im Architekturzentrum Wien (Wir Häuslebauer, 1998) und im Pavillon an der Volksbühne ausgestellt. Im Architekturgebäude der TU Berlin sind erstmals sämtliche Häuser sowie eine Auswahl der Dias zu sehen.

”SONDERMODELLE" - Die 387 Häuser des Peter Fritz, Versicherungsbeamter aus Wien

Öffnungszeit: Di. bis Sa.: 12.00 bis 18.00 Uhr, Ort: Architekturgebäude der TU Berlin, Ernst-Reuter-Platz, 10623 Berlin

Begleitet wird die Ausstellung durch Vorträge, die alle im Raum A 151 des Architekturgebäudes der TU Berlin stattfinden:

19. Januar 2000, 20.00 Uhr
banal und ”banal"
Prof. Miroslav Sik, Architekt, Zürich

20. Januar 2000, 20.00 Uhr
Plattenbauten, Architektur auf der Modellbahn
Burkhard Spinnen, Schriftsteller, Münster

3. Februar 2000, 18.00 Uhr
do-it-yourself. Selbstverwirklichung, Eigentum und Fortifikation
Michael Zinganel, Architekt und Künstler, Wien

3. Februar 2000, 20.00 Uhr
Unterhaltung über Häuser
Peter Arlt, Soziologe, Berlin, Benjamin Foerster-Baldenius, darstellender Architekt, Berlin