TU intern - November 2000 - Menschen
Neu berufen:
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Andreas Knorr
Theorie für die Optik kleinster Strukturen |
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Obwohl sich die Wissenschaft schon seit dem Altertum mit der Lehre
vom Licht beschäftigt und auch die Erfindung von Laserlicht
bereits einige Dutzend Jahre zurückliegt, bietet Optik heutzutage
hochinteressante Perspektiven. Moderne Technologien ermöglichen
mittlerweile den Vorstoß in die sogenannte Nanowelt. Typische
Längeneinheit ist hier ein Nanometer. Dies entspricht einer
Größe, die etwa zehntausendmal dünner ist als
ein menschliches Haar oder tausendmal dünner als eine Haushaltsaluminiumfolie.
Innerhalb der Nanotechnologie beschäftigen sich Wissenschaftler
beispielsweise mit der Strukturierung und optischen Untersuchung
von Materialien auf der Skala von einigen Atomen. Die Naturgesetze
in der Nanowelt entziehen sich dabei weitgehend unserer Alltagserfahrung.
An dieser neuen Grenze der Forschung ändern sich die Eigenschaften
von Elektronen und Licht auf überraschende Weise. Gelingt
es, diese Änderungen gezielt einzusetzen, können diese
Eigenschaften praktisch maßgeschneidert und für Anwendungen
genutzt werden.
Für die theoretische Physik und besonders für die Quantentheorie,
die die Eigenschaften von Elektronen und Licht auf kleinsten Raum-
und Zeitskalen beschreibt, stellt das Verständnis der optischen
Eigenschaften von Nanostrukturen eine Herausforderung dar. Bei
der Beschreibung der Wechselwirkung von Nanostrukturen mit Lichtblitzen
hat man es beispielsweise mit Lichtpaketen zu tun, die eine so
kurze Dauer haben, dass genauso viele Blitze in eine Sekunde passen
wie Sekunden in einige Millionen Jahre. Auf diese Weise ist es
möglich, die Bewegung von Elektronen anzuregen und in einer
Art Zeitlupe zu studieren. Darüber hinaus kann man mit Hilfe
von Nanotechnologie diese Lichtblitze im Nanometerbereich auf
Bruchteile ihrer Wellenlänge fokussieren. So können
in kurzer Zeit Wechselwirkungen zwischen kleinsten Elektronenpaketen
und kleinsten Lichtpaketen ausgelöst werden.
Seit Beginn des Wintersemesters 2000/ 2001 ist Dr. habil. Andreas
Knorr Professor am Institut für Theoretische Physik
der TU Berlin. Sein erstes Ziel an der TU wird der Aufbau einer
Theoriegruppe für die Optik kleinster Strukturen sein. Innerhalb
der Arbeitsgruppe werden sich Studierende sowohl mit grundlegenden
theoretischen Fragen der Wechselwirkung von Licht mit modernen
Materialien beschäftigen als auch den Umgang mit Hochleistungscomputern
und numerischen Verfahren erlernen, die heute auf verschiedenste
Probleme - von der Nano-Optik bis zur Schaltkreissimulation -
angewendet werden.
Der 1965 in Erfurt geborene Andreas Knorr studierte von 1986 bis
1990 Physik an der Friedrich-Schiller-Universität
in Jena. Nach einem Diplom in experimenteller Laserspektroskopie
in Jena folgten Forschungsaufenthalte an der University of New Mexico
in Albuquerque und am Optical Sciences Center
in Tuscon, Arizona. In New Mexico beschäftigte er sich mit
der Beschreibung der Ausbreitung von Laserlicht in der Atmosphäre,
während er sich in Arizona der Festkörperoptik zuwandte.
1993 promovierte er an der Friedrich-Schiller- Universität
in Jena. Nach einem Aufenthalt an der Universität in Göttingen
wurde er wissenschaftlicher Assistent an der Philipps-Universität Marburg,
wo er sich 1998 mit einem Thema der theoretischen Halbleiteroptik
habilitierte.
mika
Leserbriefe
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