Die neue TU, Sonderausgabe der TU intern - Budgetierung

Der Personalrat zur Budgetierung:

"Wie Kai aus der Kiste"

Bei der Entwicklung des Budgetierungskonzepts waren die Belange des Personals der TU Berlin ein wichtiger Faktor, daher hat sich der Personalrat - dort wo die Budgetierung die Beschäftigten betrifft - immer wieder in die Entwicklung des Konzepts eingebracht und seine Forderungen deutlich gemacht. Auf der Personalversammlung der TU Berlin am 16. Juni dieses Jahres berichtete Anke Becker-Syed über die wichtigsten Anliegen des Personalrats bei der Umsetzung der Budgetierung.

Der Personalrat hat in der Arbeitsgruppe Budgetierung immer gegen die vollständige gegenseitige Deckungsfähigkeit von Sach- und Personalmitteln votiert, da er die Gefahr sah, dass in einzelnen Bereichen eher Sachmittel investiert als eine Stelle finanziert wird. Die Einrichtung einer "Probierphase", in der geprüft werden soll, ob die Fakultäten mit den Personalmitteln vernünftig umgehen, wertet der Personalrat daher als Erfolg.

Der Personalrat hält die Zuweisung von Personalmitteln als Durchschnittssätze an die Fakultäten für problematisch, da die Fakultäten aufgrund finanzieller Erwägungen gezwungen sein könnten, die entstehenden Kosten für eine einzustellende Person zum wichtigsten Kriterium zu machen. "Jung, ledig und keine Kinder wären dann Einstellungsvoraussetzung", so Anke Becker-Syed auf der Personalversammlung. Weitere Bedenken äußerte der Personalrat zum Thema Controlling, für das es bisher keine detaillierten Vorschläge gibt. Der Personalrat fürchtet, dass die Budgetierung zum 1. Januar 2001 ohne ein gut organisiertes Controlling eingeführt wird oder dass das Controlling ohne seine Mitwirkung "zu Weihnachten wie Kai aus der Kiste" erscheint. Weitere Probleme sieht der Personalrat durch die Neuregelungen im Servicebereich. Im Fall der Kündigung wird der servicegebenden Fakultät das Geld, das sie zur Finanzierung der Stellen für die bisherige Serviceleistung benötigt, entzogen. Dadurch, so der Personalrat, wird wiederum Personalüberhang geschaffen, der dann von der Fakultät finanziert werden muß.

Grundsätzlich bemängelte der Personalrat, dass noch keine endgültige Fassung des Budgetierungspapiers vorliegt, da nach wie vor einige Anlagen sowie die Schlüssel zur Mittelverteilung fehlen. Er kündigte daher an, die Einführung der Budgetierung auf der Sitzung des Kuratoriums am 4. Juli 2000 erneut zu diskutieren.

Mirjam Kaplow


Leserbriefe

  Die neue TU -
           Juni 2000


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