TU intern - Februar/März 2001 - Alumni
Erfahrungsbericht:

Lernen im Dialog auf der Internationalen Frauenuniversität

Drei Monate lang haben im letzten Jahr über 900 Frauen aus aller Welt an der Internationalen Frauenuniversität (ifu) studiert. Der englischsprachige Lehrbetrieb fand an sechs Hochschulen statt und war in verschiedene Schwerpunkte eingeteilt. TU-Absolventin Veronika Schulze (Medienberatung, Techno- Wirtschaftsmathematik) hat sich an der Uni Hamburg mit dem Thema "Information" beschäftigt und berichtet in TU intern von ihren Erfahrungen an der ifu:

Von allen Studienangeboten der ifu war der Hamburger Projektbereich der am srärksten nachgefragte. In Seminaren forschten und arbeiteten die Studentinnen interdisziplinär und international in insgesamt 12 Projektgruppen, wie Health Care Information, Future of Education, Community development through Information, Identity etc. Die Projekte konnten die Studentinnen frei auswählen. In Plenarsitzungen stellten die Dozentinnen ihre Wissensbereiche und Lerninhalte vor. Im Dialog entstanden Fragen, die eigene Forschungen oder Interessenschwerpunkte vorantrieben. Gemeinsamer Nenner aller 12 Projektbereiche war der Ansatz, das Potential von Informationstechnologie als eine soziale Ressource zu erkennen.

ICT (Information, Communication, Technology) ändert die Welt, in der wir leben und arbeiten. Bei allem Risiko, das ICT birgt, bietet es doch die riesige Chance an gleichen Rechten und Möglichkeiten für Frau und Mann. Dass Medien in unsere Wirklichkeit kräftig hinein regieren, würde niemand ernsthaft bezweifeln. Die technischen Möglichkeiten und die Reichweite der Medien sind in ungeahntem Tempo gestiegen. Mehr Information führt jedoch nicht unbedingt zu besserem Informieren. ICT muss mehr sein als Geschäftemacherei.

Die neue mediale Technologie ist ein Mittler von Information, Bildung und gesellschaftlichen Werten von Menschen für Menschen. Durch Gruppenarbeit in den Projekten, Reflexionen, Feedbacks und wechselseitigen Evaluationen formten sich in einer anstrengenden, doch fruchtbaren Prozessgestaltung die Resultate des dreimonatigen Studiums. In Hamburg bewahrheitete sich der Spruch: Sinnvolles Lernen findet statt, wenn die Lernenden selbst an der Konstruktion von Wissen beteiligt sind. Die Internationale Frauenuniversität in Form eines dreimonatigen Studiums wird es nicht mehr geben. Die Frauen-Uni ist jedoch als virtuelle Universität auch im World Wide Web vertreten, unter www.vifu.de. Die vifu ist die Errichtung eines Netzwerks. Es begleitet die Studentinnen über den Zeitraum der ifu hinaus und bietet den Frauen eine Plattform, sich wissenschaftlich und privat über räumliche und zeitliche Distanzen auszutauschen. Mit dem vifu Server konstituierte die Frauen-Uni nachhaltig eine Einrichtung für Frauen, wo sie ihre Ideen, Meinungen, Forschungsergebnisse weltweit mitteilen können.

Veronika Schulze


Leserbriefe

  TU intern -
     Februar/März
        2001


© 2-3/2001 TU-Pressestelle