TU intern - Januar 2001 - Multimedia

Online-Studium:

Virtuelle Hochschule Baden-Württemberg

Sollte ein Wort des Jahres in der Hochschullehre gesucht werden, müsste die Wahl auf Multimedia fallen. Um den Einsatz von Multimedia und Telematik in der Hochschullehre zu fördern, werden allerorten Förderprogramme aufgelegt, Hörsäle multimedial ausgebaut oder Virtuelle Studiengänge entwickelt. Die größte Förderinitiative eines deutschen Bundeslandes läuft derzeit in Baden-Württemberg. Seit 1998 fördert das Land im Rahmen der "Zukunftsoffensive Junge Generation" das Programm "Virtuelle Hochschule Baden-Württemberg". Dieses auf fünf Jahre befristete Programm ist den Schwaben rund 50 Millionen Mark Fördermittel wert.

Bei der "Virtuellen Hochschule Baden-Württemberg" handelt es sich nicht um eine neue Hochschule, sondern einen Verbund von Projekten, die Telematik und Teleteaching erproben und multimediale Lehr- und Lerneinheiten entwickeln. Zentraler Bestandteil des Programms ist das Kompetenzzentrum für Multimedia und Telematik in Tübingen. Dort werden Information, Beratung und Schulung angeboten sowie für den Transfer der Ergebnisse und Erfahrungen aus den geförderten Projekten in die Hochschulen gesorgt. Im Gemeinschaftsprojekt "ViKar" entwickeln die Karlsruher Hochschulen Multimediale Wissensbausteine für Lehre und Studium. Die Virtuelle Poliklinik "Doc's 'n Drugs" ergänzt die konventionelle Ausbildung in der Medizin durch interaktives Lernen am virtuellen Patienten.

Didaktisch aufbereitete und multimedial präsentierte Fälle aus der Praxis ermöglichen dabei ein ärztliches Entscheidungs- und Handlungstraining, das über das WWW zeit- und ortsunabhängig verfügbar ist. Multimediale Lehrmaterialien für Schule und Hochschule zu entwickeln und die Medienkompetenz der Lehrenden und Studierenden der Pädagogischen Hochschulen zu fördern ist das Ziel von "VIB", einem Gemeinschaftsprojekt der Pädagogischen Hochschulen des Landes. In dem Projekt "VIROR" wird ein gemeinsames multimediales und über das Internet abrufbares Kursangebot aufgebaut. Damit soll das jeweilige Lehrangebot der beteiligten Hochschulen erweitert werden. "VVL" ist ein ingenieurwissenschaftliches Gemeinschaftsprojekt baden-württembergischer Hochschulen. Ausgehend von realen Hochschullaboratorien mit Robotern, Laborgeräten und Werkzeugmaschinen werden virtuelle Laboratorien entwickelt und Laborexperimente im Bereich Fernwartung und Fernsteuerung von Maschinen erarbeitet. Über das Internet werden virtuelle und reale Laboratorien Telenutzern zur "Fernsteuerung" bereitgestellt.

Das Programm soll über seine Laufzeit nachhaltige strukturelle Veränderungen bewirken. Die Materialien, Softwareprodukte und Kurskonzepte sollen über die Förderperiode hinaus eingesetzt und in den Regelbetrieb übernommen werden. Die praktischen Ergebnisse des Programms haben laut den Machern der "Virtuellen Hochschule" bereits zu mehr Flexibilität in der Gestaltung des Studienalltags sowie einer effektiveren und internationaleren Ausbildung der Studenten geführt.

cho

http://www.virtuelle-hochschule.de


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    Januar 2001


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