Graduiertenkolleg

Evaluation steht bevor

Seit dem Sommersemester 1999 arbeiten im Graduiertenkolleg "Bedarfsgerechte und kostengünstige Gesundheitsversorgung" 22 Kollegiaten an ihrer Dissertation. Die thematischen Schwerpunkte des Kollegs liegen in den Bereichen Gesundheitsökonomie, Versorgungsforschung und Gesundheitssystemforschung. Eine Besonderheit ist die breite interdisziplinäre Ausrichtung: Sowohl unter den 13 Professoren als auch unter den Teilnehmern finden sich Ökonomen, Mediziner, Sozialwissenschaftler und Vertreter zahlreicher anderer Professionen. Ziel des Kollegs ist es, junge Nachwuchswissenschaftler für Tätigkeiten in Wissenschaft und Praxis in einem zunehmend an Bedeutung gewinnenden Feld weiterzuqualifizieren.

Nach zwei Jahren erfolgreicher Arbeit stellt sich dieses erste DFG-geförderte Graduiertenkolleg aus dem Themenfeld Gesundheitswissenschaften/Public Health nunmehr der Begutachtung durch die Experten der DFG, ein Anlass für alle Beteiligten, eine Zwischenbilanz zu ziehen.

Interdisziplinäres Arbeiten ist spannend, verursacht aber auch Spannungen. Eine gemeinsame Sprache und die gegenseitig Akzeptanz der unterschiedlichen Herangehensweisen und Methoden sind Resultat eines Lernprozesses, der viel Geduld erforderte. Möglich wurde er durch die Neugierde und das Interesse an fachfremden Fragestellungen, die alle Teilnehmer mitbrachten. Gerade die interdisziplinär angelegten Unterrichtseinheiten fanden auch weit über das Kolleg hinaus besondere Aufmerksamkeit und zogen einen großen Zuhörerkreis an: So gab es z. B. eine ganztägige Konferenz, die sich mit der Grundversorgung und Prioritätensetzung im deutschen Gesundheitswesen befasste.

In Zukunft soll die Interdisziplinarität des Kollegs ein wenig kanalisiert, die zu bearbeitenden Themen konkreter werden. Die vorhandenen Potenziale sollen noch besser genutzt, Synergien erschlossen und die wahrscheinlich nicht ganz vermeidbaren Reibungsverluste so weit wie möglich reduziert werden.

Monika Huber

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