TU intern - Oktober 2001 - Forschung

Paläontologie:

Ökosystem des Brachiosaurus

Über Aussehen, Biologie und Verhalten von Dinosauriern ist inzwischen eine Fülle von Informationen vorhanden. Doch in welcher Umwelt lebten die Riesen der Vorzeit? Wissenschaftler der TU Berlin wollen in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Gemeinschaftsprojekt mit dem Naturkundemuseum Berlin mehr über die Lebensbedingungen vor Millionen von Jahren erfahren.

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-> Dinosaurier-Lagerstätte Tendaguru (Tansania, Ostafrika)

Anfang des 20. Jahrhunderts stieß man in Tendaguru, im heutigen Tansania, damals Deutsch-Ostafrika, bei der Suche nach Mineralien auf die weltweit bedeutendsten Dinosaurier-Lagerstätten. Dort fand man unter anderem auch Überreste eines Brachiosaurus. Er ist eines der größten Tiere, das je auf der Erde gelebt hat: 23 Meter lang, zwölf Meter hoch, 80 Tonnen schwer. Die Wissenschaftler Anfang des letzten Jahrhunderts waren hauptsächlich an den spektakulären Knochen interessiert, heute wollen die Forscher aus dem umgebenden Gestein ein möglichst umfassendes Bild des damaligen Ökosystems gewinnen. Dr. Robert Bussert ist für die TU Berlin an dem Projekt beteiligt. Seine Aufgabe ist es, ein geologisches Modell für die Entstehung der Dinosaurier-Lagerstätte zu entwerfen. Wie sah die Landschaft aus? Warum sind die Dinosaurier umgekommen, und warum sind die Knochen so gut erhalten geblieben? Dies sind einige der Fragen, die Robert Bussert hofft, mit seiner Arbeit beantworten zu können.

Auf einer ersten Expedition im vergangenen Jahr nach Tendaguru konnte er ein Detailprofil der Sedimentabfolge in Tendaguru erstellen. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass sich die Umgebung der Fundstelle vor 150 Millionen Jahren mehrmals stark veränderte, mal war es Meeresboden, mal war es Festland. Verantwortlich für diesen Wechsel sind Schwankungen des Meeresspiegels in der Erdgeschichte.

Alexander Schlichter


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