TU intern - Februar/März 2002 - Internationales

Nachrichten aus dem All

TU-Forscher halfen Marokkos erstem Satelliten ins Orbit


Im Himmel über Marokko schwebt seit einigen Wochen ein Mikrosatellit aus den wissenschaftlichen Werkstätten der TU Berlin (Collage)

Vor sieben Jahren startete das Projekt MAROC-TUBSAT an der TU Berlin. Jetzt startete der erste marokkanische Satellit aus diesem Projekt, abgefeuert von einer russischen Zenith-Rakete in Kasachstan.

Initiiert hatte das Projekt der marokkanische Student Karim Taha, der nach seinem Studium am Institut für Luft- und Raumfahrt (ILR) der TU Berlin nach Marokko zurückkehrte. Er stellte den Kontakt zwischen dem Königlichen Institut für Fernerkundung, dem Centre Royal de Teledetection Spatial (CRTS), und Prof. Dr. Udo Renner vom ILR her. In dieser Kooperation stellte das CRTS, das sich mit Satellitenfernerkundung befasst, eine Kamera zur Erdbeobachtung bereit und übernahm die Kosten des Starts. Aus der TUBSAT-Baureihe besitzt das ILR der TU Berlin einen Satellitenbus, der bereitgestellt wurde. Diplomanden und Doktoranden leisteten freiwillig viele Arbeitsstunden.

Für die TU-Wissenschaftler ist es schon der sechste Kleinsatellit, der im ILR entwickelt wurde. Im marokkanischen Rabat wird dem Start dieses ersten Satelliten jedoch höchste Aufmerksamkeit geschenkt. König Mohammed VI. von Marokko besuchte Mitte Dezember persönlich die Bodenstation in Rabat und eröffnete damit eine marokkanische Raumfahrtagentur.

Der Satellit MAROC-TUBSAT wird parallel durch eine Bodenstation in Rabat und die TU-Satellitenstation auf dem Dach des Institutsgebäudes für Luft- und Raumfahrt betrieben. Eine Kamera in dem Satelliten soll Änderungen der Vegetation aufzeichnen, die durch verschiedene Bewässerungsarten oder Heuschreckenbefall verursacht werden.

Der erste Satellit aus der Familie, die im Institut für Luft- und Raumfahrt entwickelt wurde, startete 1991 und übermittelt seit zehn Jahren Daten von mobilen Kommunikationsgeräten.

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