TU intern - Februar/März 2002 - Vermischtes

Das Allerletzte

Schmollende Knaben

Dank neuester Untersuchungen ist man jetzt den Ursachen für Depressionen und häufige Kopfschmerzen bei Männern auf die Spur gekommen. Beruflicher Stress, Konkurrenzkampf mit dem Rivalen oder fallende Aktienkurse - all diese alltäglichen Problemchen sind nichts gegen das Ergebnis der Wissenschaftlerinnen aus den USA. Nein, der Grund ist hausgemacht: Emanzipation hin, Bildungsniveau her, wenn in der Ehe die Frau ebenfalls arbeitet und Geld verdient, leidet die Gesundheit des Ehemannes drastisch darunter. Selbst blaublütige Exemplare, die durch diverse Hochzeiten in der letzten Zeit wieder eine Hochkonjunktur erleben, leiden wie der gemeine Mann auf der Straße. Das jüngste Beispiel bezeugt, dass im geschichtsträchtigen Dänemark etwas faul ist. Prinz Hendrik, angeheirateter Franzose auf dem Thron, beklagte sich erst kürzlich wieder über seine „eines Mannes unwürdige“ Abhängigkeit von der Apanage der Ehefrau und Königin. Man stelle sich den degradierten Knaben schmollend, den Kopf vor Schmerzen raufend, in seiner ach so prächtigen Villa im Süden Frankreichs vor. Die Emanzipation, ein Elend, das alle sozialen Schichten kreuzt! Doch die Untersuchung von mehr als 1000 verheirateten Menschen offenbart noch ein weiteres Dilemma für die männliche Garde. Die Wissenschaftlerinnen kommen zu dem Schluss, dass das Unwohlsein der Männer nicht unbedingt zu einer Scheidung führt.

Zwei Gründe dafür scheinen dem Laien auf der Hand zu liegen: Erstens könnte es schiere Unflexibilität sein (kennt man ja), zweitens scheint der Auslöser des Elends - das Geld - gleichzeitig der Magnet zu sein, dessen immense Anziehungskraft Handlungsunfähigkeit zur Folge hat. In diesem Falle scheint jedoch nicht das Problem bei den Frauen zu liegen. Sie sind nur eine gesuchte und gefundene Projektionsfläche für das Wehleiden der Ehemänner (kennt man ebenfalls), deren Wunden auf der häuslichen Couch halbstündlich gepflegt werden müssen. Der wahre Grund, nach dem man in Wahrheit strebt, ist der schnöde Mammon. Doch spätestens dann fragt sich frau, ob sich all dieser Aufwand lohnt und man es nicht einfacher haben könnte.

stt


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