TU intern - Februar/März 2002 - Vermischtes

Hermann Föttinger zum 125sten: Pionier der Dampfmaschinen

125 Jahre wäre der Namensgeber des Hermann-Föttinger-Instituts heute alt. Hermann Föttinger wurde am 9. 2. 1877 als Sohn eines Weinhändlers in Nürnberg geboren. Während seines Studiums der Elektrotechnik an der TH München schaute er weit über den Tellerrand seines Faches hinaus. Er promovierte mit Auszeichnung im Maschinenbau über die Bestimmung des Wirkungsgrades von Dampfmaschinen. Um praktische Erfahrungen zu machen, ging er 1904 als Chefkonstrukteur zur Vulcan-Werft nach Stettin. 1905 baute er dort den berühmt gewordenen „Föttinger-Transformator“. Dieses Strömungsgetriebe reduziert durch eine Flüssigkeit das Drehmoment und wurde eingesetzt, um die hohe Drehzahl bei Dampfturbinen dem optimalen Drehmoment von Propellern anzupassen.

Zwischen 1909 und 1924 war Föttinger Professor für Maschinenkonstruktionen an der TH Danzig. 1924 wurde er an den eigens für ihn geschaffenen Lehrstuhl für Strömungsphysik und Turbomaschinen an die TH Berlin berufen. Sein Name steht für eine enge Verbindung zwischen Theorie und Praxis. Über 100 Patente legen davon Zeugnis ab. Er schuf grundlegende Arbeiten zur Strömungslehre und erkannte die Bedeutung der Kavitation (Schäden, die durch kalten Dampf entstehen).

Seinen Lehrstuhl hatte er inne bis zu dem Tag, als ihn auf dem Gelände der TH Berlin ein Granatsplitter traf und tödlich verletzte. Er starb am 25. 4. 1945. Ihm zu Ehren wurde das Institut für Strömungstechnik am 9. April 1946 als Hermann-Föttinger-Institut eingerichtet.

Thomas Altmeppen


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