TU intern - Februar/März 2002 - Forschung

„Photonik hat eine große Zukunft“

Der neue Forschungsschwerpunkt vernetzt dreißig Optik-Fachgebiete


Ein Photonik-Projekt unter vielen: Auf dem Dach des Elektrotechnik-Gebäudes lenkt die Heliostat-Anlage direktes Sonnenlicht mit beweglichen Spiegeln ins Innere des Gebäudes um

„Photonik“ heißt der neue fakultätsübergreifende Forschungsschwerpunkt, der jetzt seine Arbeit an der TU Berlin aufgenommen hat. 30 Professoren wollen hier ihre Forschungsarbeiten auf dem Zukunftsgebiet der Optik vernetzen. „Die Photonik wird voraussichtlich eine ähnliche Bedeutung erlangen wie die Elektronik heute“, prophezeite der Sprecher, Prof. Dr. Hans Joachim Eichler, auf der konstituierenden Sitzung am 15. Januar. In vier Arbeitskreisen werden Projekte zur Sensorik, zur Materialbearbeitung mit Lasern, zur Beleuchtung und zur Datenübertragung in Glasfasernetzen gebündelt. Auch auf dem Gebiet der Lehre wollen die Wissenschaftler verstärkt Interesse bei Schülern, Schülerinnen und Studierenden wecken.

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-> TU-Forschungsschwerpunktes "Photonik"

Mit dem Forschungsschwerpunkt Photonik soll der Vorsprung der TU Berlin auf dem Gebiet der Optik weiter ausgebaut werden, denn die Universität kann dabei auf eine lange Tradition zurückblicken. An der TU Berlin wurden wesentliche Vorarbeiten zur Entdeckung des Laserprinzips geleistet. Für den Bau des ersten Elektronenmikroskopes hat Ernst Ruska 1987 den Nobelpreis erhalten. Der Erfinder der Holographie, der Nobelpreisträger Dennis Gabor, war Student der TH Berlin, der Vorgängereinrichtung der TU Berlin.

Der Arbeitskreis Photonische Kommunikation um Prof. Dr.-Ing. Klaus Petermann will für Internet-Anwendungen die Datenübertragungsrate in Glasfaserkabeln erhöhen. Außerdem sollen neue Methoden zur optischen Datenspeicherung erforscht werden. Um energieeffiziente Beleuchtungskörper geht es in dem Arbeitskreis um Prof. Dr. Heinrich Kaase. Er hat unlängst einen Lichttunnel entwickelt, der Tageslicht vom Dach in das Treppenhaus der Firma SemperLux in Berlin leitet. In dem Arbeitskreis um Prof. Dr.-Ing. Lutz Dorn wird die Materialbearbeitung mit dem Laser im Mittelpunkt stehen. So sollen beispielsweise Polymere für CDs mit Lasern strukturiert werden. Der größte Arbeitskreis schließlich befasst sich mit der mikrooptischen und spektrometrischen Sensorik um Dr. Heinz-Detlef Kronfeldt und Prof. Dr. Gernot Renger.

Der 1. Vizepräsident der TU Berlin, Prof. Dr. Kurt Kutzler, sprach anlässlich der Gründung den Wissenschaftlern und insbesondere dem Initiator Prof. Dr. Hans Joachim Eichler seinen Dank aus. Er wies darauf hin, dass im bundesweiten Vergleich die Berliner Hochschulen die geringsten Mittel zur Verfügung hätten. Ohne das Engagement der Wissenschaftler wäre es daher gar nicht möglich, die Forschungen in der Optik auf dem bisherigen hohen Niveau zu halten.

Thomas Altmeppen


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