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Nr. 4, April 2003
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Professor in China, Banker in Tunesien, Umweltberater in Chile

Seit zehn Jahren koordiniert "ABZ" die internationalen Kontakte der TU Berlin

Besuch aus Indonesien: Kusmayanto Kadiman (M.), Rektor des Institute of Technology Bandung, wird von TU-Präsident Kurt Kutzler und dem Leiter der Abteilung Außenbeziehungen, Harald Ermel, begrüßt

Internationale Kooperationsprojekte fangen oft klein an. Wissenschaftler lernen sich über Veröffentlichungen kennen, manchmal kommt eine ausländische Delegation, um Möglichkeiten zu erkunden. Eine Aufgabe für "ABZ", die Stabsstelle Außenbeziehungen der TU Berlin. Internationale Kooperationen der TU Berlin, Internationales Alumniprogramm und Protokoll des Präsidenten - mit diesen drei Kernaufgaben wurde ABZ im April 1993 geschaffen.

Vor kurzem besuchte der Rektor des Institute of Technology Bandung (ITB) die TU Berlin. Das ITB ist die wichtigste technische Universität Indonesiens. Früher bestanden enge Beziehungen zur TU Berlin in Maschinenbau, Elektrotechnik und Verfahrenstechnik. Mit der Asienkrise brachen alle diese Kooperationen zusammen, erst seit Ende der 90er-Jahre begann Professor Dieter Ziessow (Chemie) wieder ein Kooperationsprojekt. Rektor Kusmayanto Kadiman vom ITB kam jetzt an die TU Berlin, um die Zusammenarbeit auch in Maschinenbau und Biotechnologie aufzunehmen. "Außenbeziehungen" hat ein Besuchsprogramm organisiert, die ersten Kontakte sind viel versprechend.

Oft geht die Kooperation von internationalen TU-Absolventen aus, die inzwischen selbst Hochschullehrer geworden sind. Einer davon ist Benchaabane Hamouda aus Algerien. Er hatte an der TU Berlin Elektrotechnik studiert und wurde Dozent an der Universität Batna. An der TU Berlin hielt er regelmäßigen Kontakt zu Professor Hans-Günther Wagemann (Photovoltaik), Professor Rolf Hanitsch (elektrische Maschinen) und Professor Helmut Siekmann (Pumpen). Ziel war es, in dünn besiedelten Gebieten Algeriens mit Solarstrom Wasserpumpen zu betreiben. Gastvorlesungen, kurze Forschungsaufenthalte und gemeinsame Betreuung von Diplomarbeiten begannen. "Außenbeziehungen" unterstützte mit kleinen finanziellen Hilfen. Eines Tages fragte die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) bei "Außenbeziehungen" an, ob es an der TU Berlin ein förderungswürdiges Kooperationsprojekt mit Nordafrika gebe. Was lag näher, als die GTZ auf die Batna-Kooperation hinzuweisen? Die bisherige Zusammenarbeit war so überzeugend, dass die deutsche und die algerische Regierung die Kooperation mit zwei Millionen Euro förderten. Das Projekt zum Ausbau der Universität Batna wurde gemeinsam von Professor Wagemann und "Außenbeziehungen" gesteuert. Neben vielen anderen kam Benchaabane Hamouda wieder an die TU Berlin und schloss hier seine Promotion ab.

Der Service von "Außenbeziehungen" umfasst darüber hinaus die Betreuung von Hochschulpartnerschaften, Hilfe bei der Anbahnung von Kooperationen, Unterstützung bei der Einwerbung von Drittmitteln sowie die Betreuung ausländischer Gastwissenschaftler bei Wohnungssuche und Krankenversicherung.

Das Internationale Alumniprogramm betreut gegenwärtig 2500 aktive Kontakte zu TU-Absolventen in 116 Ländern. Ob Professor für Windkraftanlagen in China, Banker in Tunesien, Umweltberater in Chile oder BMW-Generalvertreter in Sri Lanka - das Alumninetzwerk reicht über viele Berufsgruppen in alle Kontinente. Etwa ein Drittel der Absolventen arbeitet im Wissenschaftsbereich, und in vielen Fällen haben diese Absolventen Kooperationen mit der TU Berlin aufgebaut. Ein Schwerpunkt des Internationalen Alumniprogramms liegt in der Nachwuchsarbeit. In Summer- und Winter-Schools können sich ausländische Studenten in den Abschlusssemestern auf den Berufsstart im Ausland vorbereiten. Die Zeitschrift "TU International" unterscheidet sich von allen übrigen Alumnipublikationen in Deutschland, weil hier die Absolventen selbst schreiben.

Der Protokollbereich unterstützt die Außendarstellung der TU Berlin als leistungsfähige Universität bei nationalen und internationalen Entscheidungsträgern. Im Rahmen eines Staatsbesuches kamen 2001 der syrische Wirtschafts- und der Wissenschaftsminister nach Berlin und auch zur TU Berlin. Offensichtlich waren die beiden Minister so beeindruckt, dass sie jetzt mit syrischen Stipendien Nachwuchswissenschaftler der Universität Aleppo für je fünf Jahre zur Promotion an die TU Berlin schicken. 2002 kamen die ersten zwölf Kandidaten, in diesem Jahr werden es vier bis fünf sein, und für 2004 rechnen wir mit 20 weiteren syrischen Promovenden.

Natürlich gehört zum Protokoll auch die Organisation von Ehrungen, im April die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Professor Karl Zander, im Mai die Ehrenpromotion für Professor Gregor Morfill. Einmal im Jahr lädt die TU Berlin ein breites Berliner Publikum zur Queen's Lecture ein. Gestiftet wurde die Vortragsreihe von der britischen Königin Elizabeth II. In diesem Jahr kommt Professor Ian Wilmut, der "wissenschaftliche Vater" des Klonschafes Dolly. Das Team von "Außenbeziehungen" freut sich darauf, Sie am Montag, den 23. Juni, um 17.00 Uhr im Audimax zu einer spannenden Queen's Lecture begrüßen zu können.

Harald Ermel, Leiter der
Abteilung Außenbeziehungen

www.tu-berlin.de/abz/

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