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Nr. 4, April 2003
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Anderer Blick - gemeinsames Ziel

Das ZMMS entwickelt ein Modell zur besseren Team-Verständigung

Interdisziplinäre Zusammenarbeit wird trotz weiterer Spezialisierung der Forschung immer populärer. Bei der Entwicklung praxisnaher Produkte müssen jedoch die unterschiedlichsten Fachexperten kooperieren, denn die verschiedenen Blickwinkel versprechen Synergien. Doch die unterschiedlichen Fachexperten haben oft Schwierigkeiten, gemeinsame Modellvorstellungen, Zielvereinbarungen oder Verständigungscodes zu entwickeln. Vor diesem Problem steht auch das BMBF-Projekt (my:PAT.org) unter Leitung von Professor Adam Wozny und hat eine Lösung gefunden.

TU-Mitarbeiter des Zentrums-Mensch-Maschine-Systeme (ZMMS) und des Fachgebiets Dynamik und Betrieb technischer Anlagen aus Psychologie und Verfahrenstechnik (dbta) erarbeiten seit Anfang 2002 multimediale Lehrmodule für die universitäre Lehre. Die räumliche Trennung auf zwei Institute und der Termindruck des Alltagsgeschäfts sind erschwerend, insbesondere für junge, unerfahrene Mitarbeiter. Die Entwicklung gemeinsamer mentaler Modelle soll Abhilfe schaffen. Informationen aus Fragebögen und eine Strukturlegetechnik bilden das individuelle Wissen der Teammitglieder über Kollegenschaft und Gesamtprojekt ab, Schwerpunkte definieren und Instrumente erstellen bedarf dabei des Engagements aller Beteiligten. Sie diskutieren die einzelnen Sichtweisen anhand der gesammelten Daten und konstruieren ein gemeinsames Projektmodell. Diese Form der Rückmeldung wird bereits erfolgreich zur Verhaltensänderung von Führungskräften eingesetzt (siehe auch "Mitarbeiter sollen Vorgesetzte beurteilen", TU intern Nr. 2-3, S. 4). Projektteams sind jedoch oft durch eine weniger hierarchische Rollenverteilung gekennzeichnet. Bei der gemeinsamen Reflexion müssen Freiwilligkeit und eine gewisse Anonymität gewahrt bleiben.

Entwickelt und evaluiert wurde diese Vorgehensweise im Rahmen einer Diplomarbeit am Fachgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie der TU Berlin, betreut von Dr. Babette Fahlbruch. Erste Ergebnisse bestätigen die gewünschte Tendenz zu homogeneren mentalen Modellen über team- und projektspezifisches Basiswissen. Moderation und Strukturierung, erfahren die Teammitglieder, helfen bei der konstruktiven Reflexion von kontroversen Sichtweisen. Ein verbessertes Teamklima ist nachweislich die Folge. Ihre Erfahrungen und eine entsprechende Expertise möchte das Zentrum-Mensch-Maschine-Systeme, das vor allem Sozialwissenschaftler, Informatiker und Ingenieure zusammenführt, auch anderen Universitätsteams anbieten.

Dr.-Ing. Leon Urbas,
cand. psych. Jörg Huss

www.mypat.org

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