TU intern
12/2003 als
pdf-Datei
(1,1 MB)
Nr. 12, Dezember 2003
 Themenseiten 
Titel
Inhalt
Aktuell
Was die anderen sagen
Was wir schon getan haben
Es geht auch anders
20 Jahre BIG
Lehre & Studium
Forschung
Alumni
Internationales
Menschen
Vermischtes
Impressum
TU-Homepage

Wie viele Unis braucht Berlin?

Kann aus drei großen Berliner Unis eine "Riesenhochschule" werden durch Abbau von doppelt und mehrfach angebotenen Studiengängen? Welche muss Berlin anbieten, um Aussicht auf Entschuldungshilfe beim Bundesverfassungsgericht zu haben? Um diese Fragen rankte sich kürzlich der Austausch von Argumenten auf einer Podiumsdiskussion der Wissenschaftlichen Gesellschaft, die von Uwe Schlicht moderiert wurde.

Die Existenz von vier Universitäten und fünf staatlichen Fachhochschulen sei verfassungsrechtlich nicht zwingend notwendig, erklärte der Verfassungsrechtler Michael Kloepfer. Die OECD-Forderung nach einem Studierendenanteil von 40 Prozent eines Jahrgangs sei nur eine Empfehlung.

Karl Max Einhäupl, Vorsitzender des Wissenschaftsrates, warf allerdings der Bundesregierung vor, diese Forderung zwar zu stellen, gleichzeitig aber Studienplätze zu vernichten. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt stehe sie mit ihren Leistungen am unteren Rand des internationalen Vergleichs. Auch wendete er sich gegen die Gleichmacherei. Deutschland brauche fünf oder sechs Universitäten, die zu den weltbesten zählen. Berlins drei große Universitäten hätten durchaus die Chancen, in diese Spitzengruppe aufzurücken. Daher sei es sinnvoll, die jeweiligen Profile zu schärfen und sich von Doppel- und Dreifachangeboten zu trennen, statt mehrfaches Mittelmaß aufrechtzuerhalten.

Der Wissenschaftsrat hatte 1997 empfohlen, um Arbeitsplätze zu schaffen, müsse man, wenn überhaupt, in den Geistes- und Sozialwissenschaften streichen, nicht aber in den Ingenieur- und Naturwissenschaften. Tatsächlich könne, so Verfassungsrechtler Kloepfer, die Verteilung der Studienplätze nach den Bedürfnissen der Gesellschaft und der Wirtschaft vor dem Bundesverfassungsgericht eine Rolle spielen.

Vielleicht könnte eine bessere Vernetzung der Universitäten und Fachhochschulen beim Abbau der Mehrfachangebote helfen. Dies sei in Zukunft zu diskutieren.

tui

© TU-Pressestelle 12/2003 | TU intern | Impressum | Leserbriefe