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Nr. 7-9, Juli 2003
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Was Anfängerinnen wissen müssen

Neues Mentoring-Programm hilft zukünftigen Professorinnen

Um Wissenschaftlerinnen, die eine Professur anstreben, bei ihrer Laufbahnplanung zu unterstützen und sie auf Management- und Führungsanforderungen im Hochschulbetrieb vorzubereiten, werden die FU, die HU und die TU Berlin, voraussichtlich ab Wintersemester 2003/2004, gemeinsam ein Mentoring-Programm anbieten. Die dafür im Juni neu eingerichtete Koordinierungsstelle ist während der dreijährigen Modellphase, in der das Programm entwickelt und an den Universitäten erprobt wird, an der TU Berlin angesiedelt und der TU-Vizepräsidentin für wissenschaftliche Weiterbildung, Ulrike Strate, zugeordnet.

Zielgruppe des Pilotprojektes sind Wissenschaftlerinnen in der letzten Qualifikationsphase vor der Berufungsfähigkeit. "Noch immer ist ein Bündel von Faktoren dafür verantwortlich, dass Frauen so selten auf einer Professur zu finden sind", meint Dorothea Jansen, die das neue Programm entwickelt. "Begabte Frauen werden oftmals weniger zu einer Karriere in der Wissenschaft ermutigt als Männer und finden für ihre Laufbahnplanung weniger persönliche Unterstützung. Hinzu kommen die erheblichen beruflichen und finanziellen Unsicherheiten, die mit den langen akademischen Qualifizierungswegen verbunden sind." Das Mentoring-Programm, auf drei Säulen basierend, soll diese Situation nun nachhaltig ändern.

"Mentoring ist das Eingehen einer persönlichen Förderbeziehung. Beim klassischen One-to-one-Mentoring unterstützt und berät der Mentor beziehungsweise die Mentorin - in diesem Fall ein Professor oder eine Professorin - die Mentee bei der Karriereplanung und fördert ihre wissenschaftliche und persönliche Entwicklung. Sie oder er vermitteln der Mentee die "Spielregeln" des Wissenschaftsbetriebs, das so kaum in Büchern steht.

Die zweite Säule des Programms sind spezielle Qualifikationsseminare für die Wissenschaftlerinnen. Diese sollen sie einerseits bei der individuellen Karriereplanung und bei der Entwicklung von Bewerbungsstrategien für Berufungsverfahren unterstützen. Andererseits wird es um die Weiterentwicklung der Führungs- und Managementqualifikationen gehen, die für eine Professur erforderlich sind, und um die Kunst der erfolgreichen Drittmitteleinwerbung. "Wir wollen gerade auch die überfachlichen und strategischen Kompetenzen stärken", meint die Projektkoordinatorin Dorothea Jansen. Die dritte Säule sollen schließlich der Aufbau eines Wissenschaftlerinnen-Netzwerks und das gezielte Networking mit Persönlichkeiten aus der Wissenschaft und aus wissenschaftspolitisch relevanten Institutionen und Organisationen bilden.

Luise Gunga

Dorothea Jansen hat Literaturwissenschaft, Philosophie, Psychologie sowie Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin studiert. Sie hat als Projektleiterin und Projektentwicklerin bei der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF) Erfahrung mit Mentoring-Programmen für den weiblichen Führungsnachwuchs gesammelt. Seit Juni 2003 ist sie, zunächst für die dreijährige Modellphase des Projektes, Wissenschaftliche Koordinatorin des hochschulübergreifenden Mentoring-Programms der Freien Universität, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Technischen Universität Berlin.

luga

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