TU intern
11/2003 als
pdf-Datei
(1,3 MB)
Nr. 11, November 2003
 Themenseiten 
Titel
Inhalt
Aktuell
Zukunftsmarkt
Technik
Innenansichten
Lehre & Studium
Forschung
Alumni
Internationales
Menschen
Vermischtes
Impressum
TU-Homepage

"Ihre Zukunft geht uns alle an"

Lohn der monatelangen Arbeit TU-Studierender: Im Oktober wurde das Rechnerzentrum in Kabul eingeweiht

Im neuen Rechnerzentrum führen TU-Studierende afghanische Kommilitonen in IT-Geheimnisse ein

"Sie fragen, warum? Wieso Studierende der TU Berlin für Studierende in Afghanistan ein Rechnerzentrum aufgebaut haben?", wollte Informatik-Professor Bernd Mahr von den Studierenden der Universität Kabul bei der offiziellen Einweihung des IT-Zentrums wissen, dessen Aufbau die TU Berlin betreut hatte. Und er gab auch gleich die Antwort: "Ihre Zukunft geht uns alle an, Ihr Leben in Frieden und Freiheit in Afghanistan. Ihr Land kann sich nicht zur modernen Gesellschaft entwickeln, wenn seine Studierenden keine Chance haben, sich frei zu informieren und zu kommunizieren, wenn Sie keinen Zugang zum Wissen der Welt haben."

Das Konzept des Rechnerzentrums der Universität Kabul wurde im Rahmen der Lehrveranstaltung "Informatik und Entwicklungsländer" im Sommersemester 2002 von Studierenden der Informatik entwickelt und ab Januar 2003 in Afghanistan umgesetzt. 32 Arbeitsplatzcomputer sind inzwischen dort ausgestattet, drei Sprachlabors und Räume für Server, Konferenzen, Seminare, den Administrator und ein Sekretariat. Auch an einen speziellen Frauenraum wurde gedacht, in den sich die Frauen separat für ihre Beratungen zurückziehen können. Die Studierenden der TU Berlin richteten einen Server mit Linux als freier Software ein, für die Nutzer stehen kostenlose Microsoft-Lizenzen zur Verfügung. Seit Inbetriebnahme des Rechnerzentrums im März 2003 befinden sich stets drei Studierende der TU Berlin vor Ort, die zusammen mit sieben afghanischen Tutoren Schulungen für Studierende, Dozentinnen und Dozenten sowie Angestellte der Universität durchführen. Inzwischen haben sie 400 Angehörige der Universität Kabul geschult.

Durch diesen Beitrag zum Wiederaufbau Afghanistans wurde nicht nur Fachwissen transferiert, sondern auch eine interkulturelle Verbindung geknüpft, die wertvolle Erfahrungen in der Entwicklungsarbeit liefert und die Basis für eine nachhaltige Kooperation legt.

Das Rechnerzentrum der Universität Kabul wurde in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), dem Technischen Hilfswerk (THW) und dem Rechnerzentrum-Team der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin unter der Leitung von Dr. Nazir Peroz mit Mitteln der Regierung der Bundesrepublik Deutschland errichtet.

tui

© TU-Pressestelle 11/2003 | TU intern | Impressum | Leserbriefe