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Nr. 10, Oktober 2003
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Das Allerletzte: Falsch rum

Ja, darf denn das wahr sein? Die gute alte TU Berlin festlich beflaggt mit einer lustig bunten, nicht hoheitlichen Flagge in den Farben des Regenbogens. Richtig! Heute ist ja CSD, Christopher Street Day, ein fröhlicher, großer Umzug erwartet die Stadt, der alljährlich an den 29. Juni 1969 gemahnt, an dem in der New Yorker Christopher Street ein gemeiner Angriff auf ein Schwulen- und Lesbenlokal stattfand. Natürlich, jeder müsste doch wissen, dass die schwul-lesbische Familie schon seit 1978 die Regenbogenfahne zu ihrem Symbol erhoben hat, zu einem Symbol des Stolzes.

Aber ... o Graus! Es stockt der Atem. Ein neuerlicher infamer und subtiler Angriff auf die wehrlose Minderheit: Die Flagge hängt falsch rum, der violette Streifen ist oben, wo doch jeder weiß, dass Rot nach oben gehört. So wie beim Regenbogen eben ... jedenfalls beim Hauptregenbogen! Nur Kleinkarierte und Erbsenzähler wenden ein, dass immerhin beim Nebenregenbogen Violett nach oben zeigt. Das sind solche Leute, die beim Anblick eines Regenbogens oder einer solchen Flagge als Erstes an das Kleid der Götterbotin Iris denken, womöglich noch an das Christkind, das auf dem Regenbogen auf die Erde rutscht, oder sogar an Greenpeace anstatt an die vielerorts immer noch um Akzeptanz kämpfenden Schwulen und Lesben. Ganz klar. Die TU will die Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen beleidigen. Gar keine Frage. Sie tat nur so tolerant und weltoffen, als sie vor zwei Jahren zusagte, an diesem Tag die Regenbogenflagge zu hissen, obwohl sie laut "Beflaggungsverordnung" gar nicht dazu verpflichtet ist. Nein, da ist eine Abmahnung vom AStA fällig. Mag sich der Präsident auch entschuldigen. Da beißt keine Maus den Faden ab. So geht's auf keinen Fall weiter. Am besten, der AStA nimmt die Sache im nächsten Jahr selbst in die Hand!

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