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April 2004
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Strömender Regen, mannshohe Nesseln und Sümpfe

Wie Ökologen in den USA ausgebildet werden - Bericht von einem Auslandssemester

Im Januar des vergangenen Jahres ahnte ich noch nicht, dass ich Anfang September in einer Vorlesung über "Vegetation of Wisconsin" an der University of Wisconsin-Madison (UW) sitzen würde. Dieses Auslandssemester ermöglichte mir das Austauschprogramm "Urban Ecology", an dem die TU-Institute für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung sowie für Ökologie teilnehmen (Prof. Dr. V. Hartje, Prof. Dr. H. Kenneweg, PD Dr. S. Zerbe und Dr. A. Klaphake).

Neben dem Besuch von Lehrveranstaltungen sieht das Programm die Teilnahme an einem praktischen Projekt vor. Die mögliche Zusammenarbeit mit der außeruniversitären Urban Open Space Foundation - einer Organisation, die sich für die Schaffung und Entwicklung von Grünflächen einsetzt - gab für mich dann auch den Ausschlag für Madison.

Zur Vorlesung "Vegetation of Wisconsin" gehörten wöchentliche Exkursionen. Mit einem gelben Schulbus fuhren wir zu Orten, die das Herz des Vegetationsökologen höher schlagen lassen. Strömender Regen, mannshohe Nesseln und tückische Sümpfe waren dabei zu überwinden. Der universitätseigene Blockhüttenkomplex, in dem wir für ein Wochenende übernachteten, war stilgerecht mit Kamin und See vor der Haustür versehen.

Kaminfeuer gab es jedoch auch auf dem Campus. Laptops kann man drei Tage lang kostenlos ausleihen, Computersäle und Bibliotheken haben bis in die Nacht geöffnet, auch am Wochenende. Ein "Writing Center" der Universität korrigiert kostenlos Texte, dies übrigens auch für Veröffentlichungen englischsprachiger Wissenschaftler.

Viele Studenten wohnen entweder in den ziemlich teuren und unruhigen Studentenwohnheimen oder in wenig luxuriösen Apartmenthäusern. Ich landete jedoch im Gästezimmer eines Privathauses, welches ich aufgrund der Arbeitszeiten meiner Vermieterin größtenteils für mich allein hatte. Mit ihrer Familie durfte ich Touren zu den Indian Effigy Mounds (Kulthügel der Indianer) in Madison unternehmen. Auch von Studenten und Professoren wurde ich sehr freundlich aufgenommen. In der Urban Open Space Foundation bekam ich meinen eigenen Weihnachtsstrumpf und mein betreuender Professor, B. Ohm, stand mir in wöchentlichen Gesprächen mit Rat und Tat zur Seite und unternahm mit mir sogar einen Ausflug nach Milwaukee.

Das Austauschprogramm brachte mir alles in allem auch viel fachlich Neues, nicht nur die Aufwertung meines CVs und den Ausbau meiner Englischkenntnisse. Das Programm läuft noch bis 2005. Den Abschluss bildet ein Graduiertenseminar "Urban Ecology", das von den beteiligten Dozenten der TU Berlin im Juni 2005 in Berlin ausgerichtet wird.

Inga Schmidt,
Studentin

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