12/04
Dezember 2004
 
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Das Allerletzte

Unerschütterlich

Versteigerungen haben Hochkonjunktur. Kaum kauft noch jemand ein Weihnachtsgeschenk beim Händler zum regulären Preis. Erst mal seh'n, was ebay hat. Doch wir Zocker aus dem Abendland lassen uns ja nicht träumen, welche Ideen von dort kommen, wo die Sonne aufgeht. Die Chinesen zum Beispiel hatten jetzt die gute Idee, ihre Prime-Time-Werbung im Fernsehen zu versteigern. Dieser Gedanke zeigt wahren kommunistischen Geist. Auf diese Weise hat jeder eine Chance, alle können mitmachen. Und nebenbei wirft die Aktion noch einen ansehnlichen, kapitalistischen Batzen Geld ab. Zum Beispiel erwarb eine Ölfirma kürzlich für moderate 4,3 Millionen Dollar die 15-Sekunden-Werbezeit nach der Wettervorhersage im chinesischen Zentralfernsehen, nach neuesten Zählungen die populärste TV-Show mit 194 Millionen Zuschauern.

Hier spätestens ist der Hinweis angebracht, dass wir auch nicht länger im eigenen Saft schmoren sollten. Diese erfrischenden Ideen aus dem Reich der Mitte kann man doch gewiss auch bei uns anwenden und sogar noch erweitern. So vieles könnten wir viel sozialer gestalten und trotzdem Geld verdienen. Man könnte Studienplätze versteigern. Damit würde das lästige Streben nach den guten Noten wegfallen und das noch lästigere Bewerben und Auswählen. Das würde zudem nicht nur Kosten sparen, sondern auch noch Geld einbringen. Und es gäbe kaum noch soziale Schranken, die derzeit immer wieder angeprangert werden. Jeder könnte mitmachen. Ganz simpel. Wer zum Schluss am meisten bietet, gewinnt. Genauso könnte man mit Lehrstellen und Arbeitsplätzen vorgehen, die sich ja ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen. Auch der Kanzlerjob wäre zur Versteigerung geeignet. Damit könnte man dem ewigen Streit um die K-Frage ein Ende setzen. Also Hut ab, man muss die Chinesen für ihr unerschütterliches Festhalten an den Grundfesten des Kommunismus bewundern.

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Foto: TU-Pressestelle
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