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Dezember 2004
 
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Vorlesungen in der vorlesungsfreien Zeit

Der Masterstudiengang Global Production Engineering reagiert auf Herausforderungen im Bildungssektor

Günther Seliger inmitten seiner ausländischen Studierenden
Foto: TU Berlin

Javier Girón Blanco aus Guatemala, Absolvent des zweijährigen englischsprachigen Masterstudiengangs Global Production Engineering im Fachbereich Maschinenbau und Produktionstechnik der TU Berlin, bereut nicht eine Minute, die er in dieses Studium investierte. Es hätten sich ihm ungleich mehr Perspektiven eröffnet als ohne diese Qualifizierung, zum Beispiel ein einjähriges Praktikum bei einem Toyota-Zulieferer in Japan oder seine Ausbildung bei McKinsey in Hannover im Production Systems Design Center, die ihn für eine Beraterkarriere im Bereich schlanke Produktion fit machen soll.

Ziel des 1998 an der TU Berlin etablierten Studienganges ist es, die zukünftigen Führungskräfte in global agierenden Unternehmen auszubilden. Seit Beginn haben 65 Studierende den Masterstudiengang absolviert. Die meisten kamen aus China (16) und Indonesien (14). Nach erfolgreicher Prüfung wird der akademische Grad des Master of Science in Global Production Engineering vergeben.

Bis Ende des Jahres 2001 war der Studiengang mit einer Anschubfinanzierung vom Deutschen Akademischen Austauschdienst gefördert worden. Seit 2003 wird Global Production Engineering als weiterbildender Studiengang angeboten, der zurzeit Gebühren von 13900 Euro erhebt. Die zwei Jahre beinhalten drei Fachsemester, die Anfertigung einer Masterarbeit sowie ein Praktikum, das vorzugsweise in einem deutschen Unternehmen absolviert wird. Mit ihrer interkulturellen Kompetenz sind die GPE-Studierenden die idealen Partner für deutsche Unternehmen, die ins Ausland expandieren wollen und einheimische Ingenieure quasi als Türöffner beim Aufbau von Joint Ventures benötigen.

Seit der Einrichtung des Studienganges konnte Prof. Dr. Günther Seliger, der Global Production Engineering seit Oktober 2001 leitet, rasante Veränderungen auf dem weltweiten Bildungsmarkt beobachten, die kreative und unkonventionelle Reaktionen erfordern. Nicht nur, dass die bezahlte Weiterbildung sich zu einer Geschäftsidee entwickelt habe, wo Unternehmen für Geld den Universitäten Studierende für die entsprechenden Studiengänge anböten, erzählt Seliger. Die Firmen wünschten sich, anders als in dem GPE-Studienprogramm vorgesehen, nicht nur 13-wöchige Praktika, sondern ein halbes zusammenhängendes Jahr. "Wir werden auf dieses Anliegen natürlich eingehen und den zeitlichen Ablauf umstrukturieren", so Seliger. Zudem sei es für die ausländischen Studierenden, die sich hier ihren Aufenthalt finanzieren müssten, schlichtweg zu aufwändig, von zwölf Monaten nur in sieben eine Ausbildung zu erhalten. Seliger: "Wir denken darüber nach, von Oktober bis Juni ein durchgängiges Studienangebot einzurichten, auch in der eigentlich vorlesungsfreien Zeit im Februar/ März."

Sybille Nitsche

www.gpe.tu-berlin.de/

 

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