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Nr. 2-3, Februar/März 2004
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Auf Wunsch können es auch Agenten sein

TU-Absolvent bietet Zeitreisen durch Berlin - und rettet Diplomarbeiten vor dem Verstauben

 
  Arne Krasting reist durch die Zeit

Es gibt Studienfächer, die noch nie besonders die Garantie für einen glatten Berufseinstieg geboten haben. Hat man zum Beispiel Germanistik, Philosophie oder Geschichte studiert, musste man sich immer schon etwas einfallen lassen und den eigenen Horizont öffnen, um an einen geeigneten Job zu kommen.

TU-Absolvent Arne Krasting gehört zu denjenigen, die sich etwas haben einfallen lassen und damit auch erfolgsreich sind. Und dabei hat er eigentlich nichts anderes gemacht, als sein Hobby zum Beruf werden zu lassen. Arne Krasting ist Berlin-Fan und Geschäftsführer der Agentur "Zeitreisen-Berlin". Die noch recht junge Agentur, die Krasting gemeinsam mit einem Partner leitet, versteht sich als Schnittstelle zwischen Kultur, Tourismus und Wissenschaft. Begonnen hat alles mit vereinzelten Stadtführungen in Berlin zu verschiedenen Themen. "Mein Kollege und ich hatten Lust, solche Führungen anzubieten und haben einfach damit angefangen. Jeder hat sich sein Thema gesucht. Meine erste Führung stand unter dem Thema "Französische Spuren in Berlin", und es kamen tatsächlich rund 20 Leute zu meiner Premiere", erinnert sich Arne Krasting, der damals noch mitten in seinem Geschichtsstudium an der TU Berlin steckte. Die Gründung der Agentur erfolgte eher schrittweise. Arne Krasting beschreibt die Entstehungsgeschichte als ein "langsames Werden".

Immerhin zählt die Agentur heute ein elfköpfiges Team. "Zeitreisen" stellt seinen Kunden auf Wunsch ein komplettes Berlin-Programm zusammen, das ein Stück weit neben den üblichen Besichtigungs- und Besuchstouren liegt. Wichtigstes Ziel der Arbeit ist es, Geschichte anschaulich zu vermitteln. Letztes Jahr gab es eine Gruppe, die eine Erlebnistour durch Potsdam wünschte. Dies wurde unter das Thema Agenten und Spione gestellt. Gemietet wurden dafür ein Cadillac und ein Stretch-Volvo. Zwei Zeitreisen-Mitarbeiter spielten je einen US- und einen Sowjet-Agenten. Auf der Glienicker Brücke kam es dann zu einem Gruppenaustausch zwischen West und Ost. Möchte man an einem außergewöhnlichen Ort in Berlin speisen, ist man bei "Zeitreisen" ebenfalls an der richtigen Adresse.

"Wir versuchen Projekte und Themen zu finden, die zum Beispiel zu diversen Jahrestagen passen. Dieses Jahr haben wir als erster Anbieter in Berlin eine Videobustour im Programm. Originale Film- und Tonmaterialien werden während der Bustour eingesetzt, um das alte Berlin wieder lebendig werden zu lassen", sagt Arne Krasting.

Den eingangs erwähnten Brückenschlag zur Wissenschaft erreichen Arne Krasting und seine Kollegen mit dem Berlin-Labor. In dieser Initiative haben sie es sich zum Ziel gesteckt, Abschlussarbeiten, die an den Berliner Unis entstanden sind und sich mit Berlin beschäftigen, durch Lesungen oder durch Stadtführungen an die Öffentlichkeit zu bringen. Somit entgeht so manche Magister- oder Diplomarbeit dem Staub der Bibliotheksregale und "Zeitreisen" wird niemals der Stoff an interessanten Berlin-Themen ausgehen.

Bettina Klotz

www.zeit-reisen.de

 

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