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Nr. 2-3, Februar/März 2004
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Monopole als Nadelöhr der New Economy

Neu berufen: TU-Professor Christian Wey forscht zu Wettbewerbsstrukturen

 
  Christian Wey untersucht Märkte

Die totgesagte "New Economy" lebt, aber weniger im Rampenlicht. Computer, Handy und andere Innovationen der Internet- und Telekommunikationstechnologien sowie neue Marktbedingungen haben den Wettbewerb verändert. "In vielen Bereichen gibt es neue Markstrukturen, aber die alte Marktregulierung greift nicht mehr. Die Frage ist, ob unsere Wettbewerbspolitik noch angemessen ist", beschreibt Christian Wey das Ziel seiner Forschung. Seit Dezember 2003 ist er neu berufener Professor für Netzwerke, Informations- und Kommunikationsökonomie. Zugleich leitet er am DIW Berlin die Abteilung "Informationsgesellschaft und Wettbewerb". Der Volkswirt mit dem Schwerpunkt Industrieökonomik entwickelt theoretische Modelle zur Erklärung des Wettbewerbs, wenn einige wenige Unternehmen den Markt beherrschen, und wie eine verbraucherfreundliche Regulierung in solchen Märkten aussehen kann.

Es entstehen neue Märkte, aber die Wertschöpfungskette wird weiterhin nur von einigen wenigen dominiert.

Der wirtschaftliche Wettbewerb ist komplizierter geworden. Unternehmen lagern zunehmend Bereiche aus. Es entstehen neue Märkte für Zwischenprodukte, aber die Wertschöpfungskette wird weiterhin nur von einigen wenigen dominiert. Zudem bestimmen nicht mehr nur Preis, Qualität oder Absatzzahlen die Position eines Unternehmens am Markt, sondern mitunter auch, ob die Produkte mit der Technik der großen Platzhirsche kompatibel sind. Neu entwickelte Software muss mit den gängigen Betriebssystemen, etwa von Microsoft, kompatibel sein. Besondere Bedingungen herrschen auch in Netzindustrien wie in der Telekommunikationsbranche. Nach wie vor bestimmen Monopole den Marktzugang, den "Flaschenhals", durch den kleine Wettbewerber erst ihre Kunden erreichen. "Wir untersuchen, wie dieser Wettbewerb funktioniert, ob er überhaupt noch stattfindet oder wie sich darin die Preise entwickeln", erläutert der Wissenschaftler. Bevor Christian Wey an die TU Berlin kam, arbeitete er von 1998 bis 2003 als Research Fellow am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Er lehrte regelmäßig an der Humboldt Universität zu Berlin und habilitierte dort im August 2003. Ein Schwerpunkt seiner Forschung an der TU Berlin wird das Entstehen und der Erhalt effektiver Wettbewerbs- und Unternehmensstrategien auf sich dynamisch entwickelnden Märkten sein. Besonders im Blickpunkt werden die Auswirkungen der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien auf die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Branchen sein. Sein Lehrprogramm ist eng mit den Forschungsvorhaben verknüpft. Die Themen werden lauten: Netzwerk- und Informationsgüterökonomie, Wettbewerbspolitik in neuen Märkten, Telekommunikationsökonomik und Wettbewerb in Netzwerken.

Heike Krohn

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