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Nr. 1, Januar 2004
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Von Rückenschmerzen und geläuterten Chefs

Betriebsärztin Sabine Berten ist nach 23 Jahren in den Ruhestand getreten

 
  Sabine Berten

Sie weiß, wie es um die Uni bestellt ist. Da macht ihr keiner etwas vor. Dr. Sabine Berten war 23 Jahre Betriebsärztin an der Universität. Zum Ende des vergangenen Jahres verließ sie die TU Berlin und trat in den Ruhestand.

Als sie 1981 begann, fand sie eine Praxis vor, die seit einem Jahr nicht mehr besetzt war, eine funktionierende musste sie sich erst aufbauen. Vieles habe sich über die Jahre geändert, sagt sie. "Die Schreibmaschine ist zumeist ausrangiert. 4400 Bildschirmarbeitsplätze wurden im letzten Jahr an der TU Berlin gezählt." Rückenschmerzen habe einseitige Büroarbeit oft verursacht. Die gesundheitliche Belastung des Bewegungsapparates durch längeres Arbeiten am Bildschirm sei jedoch verstärkt zu beobachten. Insgesamt seien die Beschäftigten sensibler für ihre Arbeitsbedingungen geworden. Habe sie zu Beginn für ein gesünderes Arbeitsumfeld noch hausieren gehen müssen und hätten Professoren gelegentlich ihre Einwände abgetan mit der Bemerkung, so schlimm könne es mit den schädlichen Dämpfen nicht sein, schließlich habe man seit Jahren selbst unter diesen Bedingungen gearbeitet und lebe noch, "gönne" das Gros der Vorgesetzten seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen heute ein langes Leben. Auch sei mittlerweile allgemein akzeptiert, dass psychisches Wohlbefinden der Beschäftigten Forschung und Lehre ebenfalls gut tut. Auf dem Weg zu diesem neuen Bewusstsein hat Sabine Berten bei ihren regelmäßigen Begehungen der Arbeitsplätze zusammen mit dem Personalrat und den Sicherheitsingenieuren viel reden und beraten müssen. Die Aufgabe eines Betriebsarztes ist unter anderem die Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen. Da hätte sich Sabine Berten allerdings gewünscht, dass der Betriebsarzt im Vorfeld der Einrichtung eines Arbeitsplatzes mehr eingebunden worden wäre.

Zu ihrer Freude sei dies in der neuen Universitätsbibliothek nun der Fall gewesen. Nachdem sich Sabine Berten jahrelang um das Wohl und Wehe anderer kümmerte, genießt sie es nun, für sich selbst auch einmal Gutes zu tun.

Sybille Nitsche

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