7-9/04
Juli 2004
 
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Semesterticket auf dem Prüfstand

Studierende nutzen verstärkt Bahn und Bus

Mit dem Semesterticket benutzen Studierende tatsächlich häufiger öffentliche Verkehrsmittel für die Fahrt zur Uni. Das belegt eine Untersuchung der Auswirkungen des Semestertickets auf die Verkehrsmittelwahl der Studierenden. Die Untersuchung wurde im Rahmen einer gemeinsam von HU und TU Berlin (Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung) betreuten Diplomarbeit durchgeführt. Befragt wurden etwa ein Drittel der Studierenden der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW). Die Studie zeigte aber auch, dass das Ticket nur zu einer stärkeren Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs führt, wenn dieser für die Studierenden eine geeignete Alternative darstellt.

Mit dem Semesterticket werden öffentliche Verkehrsmittel um 11 Prozent häufiger genutzt. Der Anteil der Park-&-Ride-Nutzer stieg ebenfalls um 8,5 Prozent. Es lässt sich ein deutlicher Trend vom motorisierten Individualverkehr (MIV) hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖV) erkennen. Die Anteile des ökologisch sinnvollen Fuß- und Fahrradverkehrs sind nur mäßig zurückgegangen. Überraschend war das Ergebnis, dass nicht dort, wo der Autoanteil am höchsten ist - an den dezentral gelegenen und schlecht angebundenen Standorten - der Individualverkehr zurückging, sondern der PKW-Anteil an den zentral gelegenen Standorten auf knapp die Hälfte sank. Die öffentlichen Verkehrsmittel erreichten hier Zugewinne von knapp 30 Prozent. Deutlich wird, dass an gut angebundenen Standorten den Studenten überhaupt erst die Möglichkeit zu einer veränderten Verkehrsmittelnutzung geboten wird. Die marginalen Verlagerungseffekte am untersuchten dezentralen Standort Blankenburg zeigen, dass es nicht reicht, ein neues Tarifangebot einzuführen. Die Anbindung des Standortes an öffentliche Verkehrsmittel muss ebenfalls ausreichen.

Die Studierenden bewerten das Semesterticket positiv, wodurch es auch damit den Erwartungen durchaus gerecht wird. Es verbessert die Mobilität der Studierenden und ist auch aus ökologischer Sicht Gewinn bringend, indem es den Individualverkehr reduziert.

Dipl.-Geogr. Maja Kurbatsch

Engere Kooperation beim Semesterticket

Die TU Berlin und die Studierendenschaft der Universität arbeiten künftig enger bei der Verwaltung des Semestertickets zusammen. Eine neue Verwaltungsvereinbarung zwischen Hochschule und Allgemeinem Studierendenausschuss (AStA) regelt die Organisationsbeziehungen und Geschäftprozesse. Dadurch sollen die laufende Zusammenarbeit zwischen der Uni-Verwaltung und dem Semesterticketbüro des AStA verbessert und Verwaltungsabläufe beschleunigt werden. Die Urabstimmung zum Semesterticket an der TU Berlin ist für November geplant. HU und FU haben sich bereits gegen den vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg angebotenen Preis von 141 Euro ausgesprochen. Ebenfalls teurer soll das Ticket in Baden-Württemberg werden: von jetzt 74 auf 147 Euro bis zum Jahr 2007.

tui

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