7-9/04
Juli 2004
 
TU intern
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Kooperation und Autonomie besiegelt

Universitäten übergeben Senator abgestimmte Strukturpläne

Mit den Strukturplänen schärfen TU, HU und FU ihr Profil. Berlin bleibt für junge Studierende weiterhin attraktiv

Pünktlich zum Abgabetermin Ende des Monats Juni 2004 haben die drei Berliner Universitäten, die FU Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin und die TU Berlin, ihre abgestimmten Strukturpläne dem Land Berlin vorgelegt. Zugleich haben sie die ständige Konferenz der Berliner Universitäten (KBU) gegründet. Die KBU soll die Optimierung des universitären Leistungsspektrums durch eine enge Abstimmung der drei wissenschaftlichen Berliner Universitäten gewährleisten und Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Berlin sowie zur hochschulübergreifenden Effizienzsteigerung konzipieren und umsetzen.

Möglich wurde dieser Schritt für die TU Berlin durch Beschlüsse des Kuratoriums am 23. Juni 2004. Es hatte den Änderungs- und Ergänzungsvertrag zu den bestehenden Hochschulverträgen für die Jahre 2003 bis 2005 zustimmend zur Kenntnis genommen (14/5/2). Auch den TU-Strukturplan hat das Kuratorium passieren lassen (13/4/4), nachdem er bereits Anfang Juni mehrheitlich (14/11/0) vom Akademischen Senat beschlossen worden war. Damit wurde die Grundlage für den Eintritt der TU Berlin in die Verhandlungen über die Hochschulverträge für die Jahre 2006 bis 2009 geschaffen, durch die auch die TU Berlin Planungssicherheit in einer finanzpolitisch schwierigen Zeit gewinnen wird.

Der Vorzug der Planungssicherheit geht jedoch einher mit einer vertraglich geregelten Reduktion der Zuschüsse für die Berliner Hochschulen. Denn der Änderungs- und Ergänzungsvertrag sieht für die Berliner Hochschulen zum einen den Einbehalt konkreter Konsolidierungsbeiträge in den Jahren 2003 bis 2005 vor, zum anderen beinhaltet er eine weitere drastische Absenkung des Gesamtplafonds der Berliner Hochschulen in den Jahren 2006 bis 2009. Hintergrund dieser vertraglichen Regelung ist die desolate Finanzlage des Landes Berlin.

Da die Absenkung des Gesamtplafonds der Berliner Hochschulen nahezu ausschließlich auf die Haushalte der drei wissenschaftlichen Berliner Universitäten durchschlagen wird, waren diese nach wenigen Jahren erneut gezwungen, ihre Strukturplanungen an die künftig reduzierten Landeszuschüsse anzupassen und dabei schmerzhafte Einschnitte in ihren heutigen Angebotsspektren zu vollziehen. Allein an der TU Berlin werden gemäß dem neuen Strukturplan 62 Professuren inklusive der zugehörigen Ausstattung gestrichen, was einer Reduktion des Angebotsspektrums um etwa 20 Prozent entspricht (Einzelheiten siehe "Das künftige Studienangebot der TU Berlin"). Die Erarbeitung des Strukturplans der TU Berlin erfolgte jedoch nicht isoliert, sondern in enger Abstimmung mit den beiden anderen wissenschaftlichen Berliner Universitäten. "Ein Grundsatz bei der Aufstellung des Strukturplans war es, eine weitgehende Komplementarität zu den Strukturen der anderen Universitäten in der Region zu erreichen", kommentiert TU-Präsident Professor Kurt Kutzler und betont, "dass die TU Berlin mit den geplanten Strukturveränderungen ihr Profil als TECHNISCHE Universität in der Hauptstadt schärfen wird." So werden die Schwerpunkte der künftigen Entwicklung in Zukunftsfeldern wie Gesundheit und Ernährung, Information und Kommunikation, Mobilität und Verkehr, Gestaltung von Lebensräumen, Wasser, Energie und Wissensmanagement liegen.

Die Abstimmung der Strukturplanung unter den drei Universitäten fand auf drei Ebenen statt: In fächer- und ressortspezifischen Arbeitsgruppen arbeiteten jeweils Vizepräsidenten, Dekane und Institutsdirektoren zusammen. Eine weitere Abstimmungsebene war das Koordinationsgremium, bestehend aus den jeweiligen Präsidenten und Kuratoriumsvorsitzenden. Für die TU Berlin nahm Prof. Erich Thies, der Generalsekretär der Kultusministerkonferenz (KMK), stellvertretend die Funktion des Berliner Wissenschaftssenators als Kuratoriumsvorsitzender wahr. Zahlreiche Abstimmungsgespräche des Koordinationsgremiums mit dem Wissenschaftssenator Dr. Thomas Flierl sowie Vertretern der Regierungsfraktionen stellten die dritte Ebene des Abstimmungsprozesses dar.

Im Ergebnis dieses engen Abstimmungsprozesses zeigte sich, dass die Fächerstruktur der Universitäten bereits seit der Strukturplanung 1998 in eindeutiger Weise standortspezifisch entwickelt wurde.

Die drei Präsidenten gehen davon aus, dass die durch die drastischen Kürzungen notwendigen neuen Strukturen nunmehr dauerhaft Bestand haben. Neben der Planungssicherheit, so die Präsidenten, müsse auch die Hochschulautonomie gestärkt werden, um eine nachhaltige Entwicklung im Berliner Hochschulbereich zu gewährleisten.

Nach Prüfung und Kommentierung der Strukturpläne durch die Wissenschaftsverwaltung wird sich das Abgeordnetenhaus mit den Strukturplänen befassen. Erst danach, im Herbst 2004, sollen die Verhandlungen über die Hochschulverträge beginnen. Die vom Wissenschaftssenator Dr. Thomas Flierl ins Gespräch gebrachte Wissenschafts- Kommission, die mit externem Sachverstand die weitere Entwicklung in Berlin begleiten soll, wird von den drei Präsidenten, nach ihrem engen Abstimmungsprozess, als nicht mehr notwendig erachtet.

tui

Den TU-Strukturplan und das gemeinsame Papier der drei Universitäten finden Sie im Internet:
www.tu-berlin.de

 

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